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Bundeszentrale erwägt eigenen Beitrag zum Thema «RAF»

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Nach der Vorlage des neuen Konzepts zu dem umstrittenen Ausstellungsprojekt über die terroristische «Rote Armee Fraktion» erwägt die Bundeszentrale für politische Bildung einen eigenen Beitrag zum Thema «RAF».

Berlin (ddp-bln). Er gehe davon aus, dass sich eine Kooperation mit dem Verein Kunst-Werke Berlin nach dem neuen Entwurf erledigt habe, sagte der Präsident der Zentrale, Thomas Krüger, am Dienstag im Inforadio Berlin-Brandenburg. Das überarbeitete Konzept konzentriere sich lediglich auf den reinen Kunst-Aspekt.

«Wir werden jetzt möglicherweise einen eigenen Weg in der Befassung mit diesem Thema gehen, weil wir als Bundeszentrale für politische Bildung nie und zu keiner Zeit in unserer 51-jährigen Geschichte zeitgeschichtliche Tabuthemen akzeptiert haben», kündigte Krüger an.

Die Ausstellungsmacher Kunst-Werke Berlin wollten mit ihrem ersten Konzept «einer Verknüpfung von künstlerischer und zeitgeschichtlicher Sicht» mit der Zentrale zusammenarbeiten. Dies ist nun nicht mehr vorgesehen.

«Leider ist durch die wirklich hysterische Diskussion in der Öffentlichkeit eine andere Situation eingetreten, aus der die Kunst-Werke Konsequenzen gezogen haben - das ist ihr gutes Recht. Ich finde das sehr bedauerlich», betonte Krüger. Er glaube, dass gerade die Verknüpfung dieser beiden Komponenten auch junge Leute erreicht hätte, die zum Beispiel rein dokumentarischen Ausstellungen eher distanziert gegenüberstünden.

Eine für Montag angesetzte Sondersitzung des Hauptstadtkulturfonds zu der umstrittenen Ausstellung war am Freitag abgesagt worden. Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) sagte zur Begründung, durch das überarbeitete Konzept der Kunst-Werke sei der alte Antrag «vom Tisch». Das neue Konzept werfe eine «Reihe von Fragen auf, die einer intensiven Prüfung im Rahmen des üblichen Verfahrens bedürfen». Das ursprüngliche Ausstellungsprojekt war in der Öffentlichkeit auf teilweise heftige Kritik gestoßen.