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In der Union wächst die Unterstützung für eine Rücknahme der umstrittenen Rechtschreibreform. «Diese Rechtschreibreform ist eine Missgeburt und wird von den meisten Menschen nicht angenommen. Das muss die Politik akzeptieren und auch die Kraft haben, diese Reform grundsätzlich wieder abzuschaffen», sagte der saarländische Ministerpräsident Peter Müller (CDU) dem «Münchner Merkur» (Mittwochausgabe).
Berlin (ddp). Müller unterstützt nach eigenen Worten den jüngsten Vorstoß seines niedersächsischen Kollegen Christian Wulff (CDU), der die Rücknahme der Reform auf die Tagesordnung der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz setzen will.CDU-Vize Christoph Böhr sagte der Zeitung, eine vollständige Rücknahme der am 1. Juli 1996 in Kraft gesetzten Neuregelung sei durchaus denkbar. «Die Rechtschreibreform ist ein einziges Debakel. Sie hat die Sprache völlig vom Sinnverständnis entkoppelt», kritisierte er. Die Ausdrucksfähigkeit der deutschen Gesellschaft habe «ein erschreckendes Niveau» erreicht. Böhr hält es für möglich, «dass unter den Ministerpräsidenten eine Einigkeit über die Rücknahme der Reform zu erzielen wäre».