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Deutsche Zentralbücherei für Blinde in Leipzig wird Staatsbetrieb

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Die älteste deutsche Bücherei dieser Art erhält ab dem kommenden Jahr eine neue Rechtsform. Sie bleibt wie bisher dem sächsischen Wissenschaftsministerium unterstellt, kann aber selbständiger über seine Einnahmen verfügen.

mdr - Der Freistaat zieht damit die Konsequenz aus einer erfolglosen Suche nach Partnern. Wissenschaftsminister Rößler sieht mit der neuen Rechtsform die Zukunft der Zentralbücherei gesichert. Seinen Angaben zufolge konnten weder der Bund noch andere Bundesländer für eine Mitfinanzierung gewonnen werden.
Mit der "Verstaatlichung" hat der Freistaat zugleich die vor zwölf Jahren beschlossene Überführung der Bücherei in eine private Rechtsform begraben. Stattdessen schießt er in den kommenden beiden Jahren jeweils rund 3,5 Millionen Euro zu. In diesem Jahr betrug die Summe knapp 3,2 Millionen Euro.
Die Leipziger Blindenbücherei versorgt seit 1894 blinde und sehbehinderte Menschen mit Literatur. Die Nutzer kommen zu je einem Drittel aus Sachsen, den ostdeutschen und den westdeutschen Ländern. Sie können zwischen mehr als 22.000 Titeln in Blindenschrift und Hörbüchern sowie 19 aktuellen Zeitschriften wählen. Die Übertragung der Vorlagen in Blindenschrift, Großdruck oder Hörbücher wird von den mehr als 70 Mitarbeitern der Bücherei selbst vorgenommen.