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Deutsches Holocaust-Museum soll in Leipzig eröffnet werden

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Leipzig/Hannover (ddp-lsc). Der Vorstand und das Kuratorium der Stiftung Holocaust-Museum haben sich für die Stadt Leipzig als Standort des geplanten Deutschen Holocaust-Museums entschieden.

Das Museum solle im so genannten Russischen Pavillon auf dem Gelände der alten Leipziger Messe eingerichtet werden, sagte der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Holocaust-Museum, Hans-Jürgen Häßler, am Montag in Hannover auf ddp-Anfrage.

Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude sei durch die zentrale Lage als Standort des Museums sehr gut geeignet. Neben Leipzig stand noch Erfurt zur Auswahl. Für Leipzig als Standort habe man sich auch wegen der Wahlerfolge der rechtsextremen NPD in Sachsen entschieden, sagte Häßler.

In dem Holocaust-Museum solle nicht ausschließlich die Judenvernichtung während der NS-Herrschaft thematisiert werden, vielmehr widme sich die Einrichtung allen Opfergruppen, kündigte Häßler an. Darüber hinaus soll auch dem Ursprung des Antisemitismus in Europa Platz eingeräumt werden.

Auf einer Fläche von rund 2000 Quadratmetern will die Stiftung ein Dokumentationszentrum errichten, das umfassend die Geschichte der Diktatur des Nationalsozialismus behandelt. Dort sollen vor allem wissenschaftliche Erkenntnisse in Form von wechselnden Ausstellungen vermittelt werden. Bis Herbst 2007 sollen Konzept und Finanzierung des Projekts abgeschlossen sein. «Einige Millionen Euro» wolle die Stiftung bis dahin einwerben, sagte Häßler.