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Die Finanzierung der Virtuellen Hochschule Bayern ist gesichert. Das Kabinett beschloss am Dienstag, dafür 6,5 Millionen Euro Privatisierungserlöse aus der High-Tech-Offensive bis 2006 bereitzustellen.
München (ddp-bay). Diesem Vorschlag von Ministerpräsident Edmund Stoiber stimmten nach Angaben der Staatskanzlei sowohl Wissenschaftsminister Thomas Goppel als auch Finanzminister Kurt Faltlhauser (alle CSU) zu.Wegen der Finanzierungsfrage war es vergangene Woche zwischen den beiden zuständigen Ministern zu Meinungsverschiedenheiten gekommen. In der Kabinettssitzung am Dienstag gab es jedoch laut Innenminister Günther Beckstein (CSU) keinen Streit mehr. Faltlhauser habe zwar auf die «schwierige finanzielle Lage» hingewiesen, den Beschluss aber «mitgetragen».
Zu den Differenzen war es gekommen, weil der Finanzminister angekündigt hatte, er wolle dringend notwendige Mittel zur Finanzierung laufender Seminare und Vorlesungen im Internet nicht mehr bereitstellen. Damit hätte dem einstigen Vorzeigeprojekt der Staatsregierung nach nur vier Jahren die Insolvenz gedroht.
Stoiber bezeichnete nun die Virtuelle Hochschule als «wichtiges Zukunftsprojekt», mit dem Bayern eine bundesweite Vorreiterrolle übernommen habe. Die steigende Zahl der Belegungen auf inzwischen rund 10 000 im laufenden Studienjahr beweise die hohe Akzeptanz des Internetangebots und den Erfolg des Projekts, in der heutigen Wissensgesellschaft ein effizientes zusätzliches Bildungsangebot zur Verfügung zu stellen. Goppel kündigte an, die Virtuelle Hochschule werde alle Sparpotenziale ausschöpfen.
Die Virtuelle Hochschule Bayern hat am 15. Mai 2000 ihren Betrieb aufgenommen. Sie ist keine eigenständige Hochschule, sondern eine Verbundeinrichtung der Staatlichen Universitäten und Fachhochschulen Bayerns und liefert Studienangebote online. Anders als Fernuniversitäten vermittelt sie keine vollständigen Studiengänge, sondern ergänzt das Lehrangebot der Präsenzhochschulen.