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Halle. Kinder und Jugendliche sind eine wichtige Zielgruppe für das Philharmonische Staatsorchester Halle. Trotz verschiedener Angebote sei bislang der Durchbruch bei dieser Altersgruppe ausgeblieben, räumte Intendant Hannes Schmidt am Montag in Halle ein.
Man wolle deshalb künftig Schülern ab der 5. Klasse die Teilnahme an einer Orchesterprobe ermöglichen, damit sie das sensible Zusammenspiel zwischen Musikern und Dirigenten hautnah erleben und sich so die Faszination Musik erschließen könnten. Sehr gut angenommen worden sei bislang die musikalische Lehrerfortbildung. Sie soll künftig auch auf Magdeburg und Dessau ausgedehnt werden. 18 Musiker des Orchesters waren nach Mitteilung von Schmidt in letzter Zeit an 12 Schulen in 37 Klassen unterwegs, um bei Lehrern und Schülern für die Musik und Konzertbesuche zu werben.Als sehr positiv schätzte Schmidt die Besucherentwicklung in der Konzertsaison 2001/2002 ein. So konnten zu den bestehenden knapp 2000 Abonnenten rund 200 weitere hinzugewonnen und die Einnahmen beträchtlich verbessert werden. Das von Chefdirigent Wolf-Dieter Hauschild gesetzte Konzept, Komponisten einer Epoche, beziehungsweise eines Themas in einem Konzert miteinander zu vereinen, sei aufgegangen. Es soll deshalb konsequenter als bisher im neuen Konzertplan fortgesetzt werden. So stehen die Donnerstag-Konzerte unter dem Titel «Original-Metamorphose-Reflexion».Auf dem Programm stünden bekannte Werke großer Komponisten im Kontext zu unbekannteren Arbeiten anderer Tondichter. Ein Höhepunkt in der kommenden Saison ist die konzertante Aufführung der selten gespielten Oper «Corregidor» zum 100. Todestag von Hugo Wolf. Fortgesetzt werden die Konzerte unter dem Titel «Klassisches Erbe», die Kinderkonzerte, die Zusammenarbeit mit Chören sowie die Verpflichtung namhafter Dirigenten und Solisten. Im Gegenzug gastiert das Philharmonische Staatsorchester in zahlreichen anderen deutschen Städten sowie im Ausland, unter anderem in Salzburg und in Spanien.
Die neue Spielzeit wird mit Anton Bruckners Symphonie Nr. 4 im halleschen Dom eröffnet. Zusätzlich zu den Konzerten in der Händel-Halle als Heimstatt des Orchesters finden Konzerte in anderen Kirchen, in den Franckeschen Stiftungen und im Steintor-Variete statt. In diesem Zusammenhang kritisierte der Chefdirigent heftig Halles Stadtverwaltung. Oberbürgermeisterin Ingrid Häußler hätte bei seinem Amtsantritt die Veränderung der schlechten akustischen und Lichtverhältnisse in der Händel-Halle fest zugesagt. Bislang sei jedoch nichts geschehen, obwohl durchaus Möglichkeiten bestünden, mit wenig finanziellem Aufwand die größten Mängel zu beseitigen.