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Das seit 1998 vergebene Immanuel-Kant-Stipendium unterstützt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, deren Habilitations- bzw. Doktorarbeiten sich mit Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa befassen.
Kulturstaatsministerin Weiss erklärte dazu: "Mit der Vergabe der Immanuel-Kant-Stipendien wird in besonderer Weise einer Wissenschaftskonzeption entsprochen, die auf internationale Kooperation und Verständigung ausgerichtet ist. Obwohl von einer Tabuisierung der Geschichte und Kultur der Deutschen im östlichen Europa nicht mehr die Rede sein kann, besteht noch immer ein Defizit an Erkenntnissen über die Thematik, die im Kontext eines zusammenwachsenden Europa mehr und mehr an Bedeutung gewinnt." Sie wies darauf hin, dass es nicht mehr gelte, die verschiedenen Regionen des östlichen Europa unter überwiegend "nationalen oder ethnischen Aspekten" zu untersuchen und zu bewerten, sondern dass man ihrem Charakter als "multiethnische Kulturlandschaften" gerecht werden müsse.
Die Erhaltung und Pflege des gemeinsamen historischen und kulturellen Erbes in Europa könne zur Entwicklung und Festigung einer "europäischen kulturellen Identität" maßgeblich beitragen, so Weiss. Diesem Ziel fühle sich die Bundesregierung auch vor dem Hintergrund der Osterweiterung der Europäischen Union in hohem Maße verpflichtet.
Der Vergabeausschuss für die Stipendien unter Vorsitz des Historikers Prof. Norbert Conrads, Universität Stuttgart, konnte für das Jahr 2003 trotz knapper Haushaltsmittel Promotionsstipendien in Höhe von insgesamt ca. 38.000 Euro bewilligen. Damit beträgt das Gesamtvolumen zusammen mit den von Staatsministerin Weiss bereits finanzierten laufenden Immanuel-Kant-Stipendien ca. 250.000 Euro.
Presse- und Informationsamt der Bundesregierung Pressemitteilung Nr.42
Mi, 29.01.2003