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Kulturelle Bildung ganztags anbieten!

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Milliardenprogramm der Koalition für Ganztagsbetreuung an Schulen muss kulturelle Bildung stärken - Bund soll Länder mit Programm binden

Die Kulturpolitische Gesellschaft sieht im Ausbau der Ganztagsbetreuung, die in den Koalitionsverhandlungen vereinbart wurde, eine große Chance, die kulturelle Bildung zu stärken. Präsident Dr. Oliver Scheytt erklärte dazu anlässlich einer bundesweiten Mitgliederversammlung in Leipzig: »Wir brauchen in den Schulen eine Verknüpfung von Wissensvermittlung und Kreativität. Im Ganztagsangebot ergeben sich dafür hervorragende Möglichkeiten vor allem auch in der Zusammenarbeit zwischen Schulen, Kultureinrichtungen und freien Trägern der kulturellen Jugendbildung.

Kulturelle Bildung muss zum festen Bestandteil der Ganztagsbetreuung werden. Dann bekommen Kinder mehr Chancen, ihre kreativen Fähigkeiten zu entwickeln. Der Lehrermangel in Kunst und Musik ist schon jetzt ein Problem, das von den Bundesländern dringend behoben werden muss. Schon in der PISA-Debatte standen die Defizite der kognitiven Wissensvermittlung allzu sehr im Mittelpunkt. Dabei ist auch die kulturelle Bildung ein Fundament der Allgemeinbildung.«

Die Kulturpolitische Gesellschaft befürchtet, dass die jetzt von der Koalition verabredeten zusätzlichen Finanzmittel nur für Technik wie Küchen und Computer eingesetzt werden, nicht aber auch für Kreativräume. Für die kulturelle Bildung bräuchten die Schulen jedoch unbedingt Musikinstrumente, Tanz-, Theater-, Kunst- und Bewegungsräume mit entsprechender Ausstattung.

Dazu Scheytt weiter: »Investitionen in Ganztagsbetreuung sind letztlich erst dann sinnvoll, wenn qualifiziertes Personal vorhanden ist. Ganztagsbetreuung erfordert nicht unbedingt mehr Lehrer, es können auch Künstler, Musiker, Tänzer oder Schauspieler mit pädagogischen Fähigkeiten eingesetzt werden. Weitere noch ungenutzte Potenziale sehe ich in der Kooperation der Schulen mit den Kultureinrichtungen vor Ort nach dem Motto "Schulen ans kulturelle Netz".«

Die Kulturpolitische Gesellschaft fordert die neue Bundesregierung auf, die kulturelle Bildung mit diesen Intentionen als festes Element in Konzeption und Programm der Ganztagsbetreuung zu verankern, damit die Bundesländer bei der Umsetzung daran gebunden sind. Nur dann werde es ein flächendeckendes Angebot geben, das kulturelle Bildung für alle sicherstelle.

Pressemitteilung - KULTURPOLITISCHE GESELLSCHAFT

Weitere Informationen sind zu finden auf:
http://www.kupoge.de