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Kultusminister beschließen Änderungen an deutscher Rechtschreibung

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Berlin (ddp). Die Kultusministerkonferenz (KMK) ist am Donnerstag den Empfehlungen des Rechtschreiberates gefolgt und hat Änderungen an der deutschen Rechtschreibung beschlossen. Die Vorschläge des Rats bildeten eine «gute und tragfähige Grundlage für die Fortentwicklung der Rechtschreibung», hieß es in Berlin zur Begründung.


Demnach wird die Konferenz der Bundesregierung und internationalen Partnern die gemeinsame Übernahme der Empfehlungen vorschlagen. Die Regeln sollen zum neuen Schuljahr ab 1. August umgesetzt werden.

Nachdem Bayern und Nordrhein-Westfalen als letzte Bundesländer angekündigt hatten, die neue Rechtschreibung verbindlich einzuführen, gibt es erstmals seit der Reform von 1996 eine deutschlandweit einheitliche Rechtschreibung.
Der Vorsitzende des Rates für Deutsche Rechtschreibung, Hans Zehetmair, betonte: «Wir haben uns um moderate Korrekturen bemüht und damit auf die Kritik der letzten Jahre reagiert. Die eklatantesten Unebenheiten sind geglättet.» Im Laufe der Jahre werde die Akzeptanz der Rechtschreibreform wachsen.

Schwerpunkt der Korrektur ist die Getrennt- und Zusammenschreibung. Demnach sollen wieder mehr Verben zusammengeschrieben werden, wie etwa «heilig sprechen» und «fertig machen». Bei der Silbentrennung schlägt der Rat vor, auf die Abtrennung von einzelnen Vokalbuchstaben, wie in «E-sel» oder «Feiera-bend», zu verzichten. Sinnentstellende Trennungen wie «Staat-sex-amen» oder «Urin-stinkt» sollen rückgängig gemacht werden. Außerdem schlägt der Rat einzelne Korrekturen bei der Groß- und Kleinschreibung und Neuregelungen bei der Kommasetzung vor.

Die KMK beriet auf ihrer Plenarsitzung zudem über Konsequenzen der Föderalismusreform für die Arbeit der Konferenz, Qualitätssicherung in der Forschung und die von der KMK 2001 in Auftrag gegebene Studie «Deutsch Englisch Schülerleistungen International» (Desi). Die Kultusminister der Länder kommen viermal im Jahr zu Sitzungen der KMK zusammen.