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Land will Projekt «Jedem Kind ein Instrument» ausdehnen

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Düsseldorf (ddp-nrw). Ein Jahr nach dem Start des Modellprojekts «Jedem Kind ein Instrument» (JeKi) im Ruhrgebiet hat NRW-Kulturstaatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff im Gespräch mit dem Vorsitzenden des Verbandes deutscher Musikschulen (VdM), Winfried Richter das Konzept als Chance für Kinder und Bestandsschutz für die Musikschulen gewürdigt. Nachdenkliche und konstruktiv kritische Töne lieferte der VdM-Vorsitzende.

Grosse-Brockhoff kündigte an am Montag im Deutschland Radio Kultur an, das Projekt nach 2011 fortsetzen zu wollen und auf ganz Nordrhein-Westfalen auszuweiten. Der CDU-Politiker verwies darauf, dass für das Projekt viele zusätzliche Musikschullehrer benötigt würden. Zudem sei die Fortbildung von Musiklehrern dauerhaft sichergestellt. «Für das Musikschulwesen ist hier langfristig eine unglaublich positive Zukunft zu sehen», sagte der Kulturstaatssekretär. Die Politik werde hieraus Konsequenzen ziehen müssen. «Das, was wir jetzt in Nordrhein-Westfalen im großen Stil angestoßen haben, wird sich mit der Zeit flächendeckend auf die Bundesrepublik ausdehnen und auch einen neuen Markt bescheren.»

Winfried Richter (VdM) bestand auf einer qualitätvollen und praxisgerechten Ausbildung der Musikschul-Lehrer. Hierzu sei manches Umdenken bei den Hochschulen erforderlich. Nachdrücklich plädierte er für eine solide Finanzplanung im Sinne von "Wenn Masse, dann mit Klasse" - die einen qualifizierten Musikunterricht dank bestens gebildeter Pädagoginnen und Pädagogen langfristig gewährleistet.

Rund 20 000 Erstklässler können mit Start des Schuljahres 2008/2009 neu in das «JeKi»-Programm einsteigen. Die Zahl der teilnehmenden Grundschulen erhöht sich um 125 auf insgesamt 348. Für Erstklässler ist die Teilnahme kostenlos. Die monatlichen Beiträge liegen bei 20 Euro im zweiten, 35 Euro im dritten und vierten Schuljahr. Kinder aus Familien, die Arbeitslosengeld II beziehen, bezahlen den Angaben zufolge nichts. Die Instrumente sind kostenlose Leihgaben. Bisher bevorzugten die Kinder als Instrumente Querflöte, Gitarre und Geige.

Die Kulturstiftung des Bundes und das Land Nordrhein-Westfalen fördern das Projekt mit jeweils zehn Millionen Euro. Bis 2010, wenn Essen und das Ruhrgebiet Kulturhauptstadt Europas sind, soll es ein Angebot für alle Grundschulkinder im Ruhrgebiet geben.