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Mehr Bach für Kinder

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Berlin (ddp). Die Kinder in Deutschland werden nach Ansicht der Kinderkommission des Bundestages nur unzureichend gefördert. Die neue Vorsitzende der Kinderkommission, die FDP-Abgeordnete Miriam Gruß, sagte bei ihrer Amtseinführung in Berlin, es mangele an einer eigenständigen Kinder- und Jugendpolitik.

Sie wolle sich daher konkret für die Bereiche «Kinder und Kultur», «Kinder und Mobilität» sowie «Kinder und Alltag» einsetzen.

Gruß verwies insbesondere auf die positiven Auswirkungen einer kulturellen Erziehung von Kindern. So sollte zum «Bildungsprogramm» für Kinder künftig wieder Lesen, Malen und Theaterspielen gehören. Auch sollte jedes Kind die Möglichkeit bekommen, ein Musikinstrument zu spielen. Die Kinder bekämen auf diese Weise Fähigkeiten mit, von denen sie ihr ganzes Leben profitierten.

Kunst und Musik seien keine Exotik, sondern ein elementarer Beitrag zur geistigen und seelischen Förderung von Kindern, sagte Gruß in der «Neuen Osnabrücker Zeitung». «Wer ein Bachpräludium spielen kann, ist gut in Mathematik, die Gehirnzellen sind besser vernetzt, das haben Studien belegt», gab die FDP-Parlamentarierin zu bedenken. Musik und Malen könne außerdem ein Beitrag zur Gewaltprävention sein. »Beides trägt dazu bei, dass Kinder sich öffnen und Konflikte verarbeiten. Musikunterricht in den Schulen muss diesen Aspekt stärker als bisher berücksichtigen", forderte Gruß.

Die FDP-Abgeordnete kritisierte, Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) mache viel Familienpolitik, aber keine eigenständige Kinder- und Jugendpolitik. So täten sich Lücken auf speziell bei der Politik für Drei- bis Zwölfjährige.