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Dresden (ddp-lsc). Musikfestivals in Sachsen sollten sich nach Auffassung des Landesmusikrats stärker auf eine regionalen Ausrichtung und die Nachwuchsförderung konzentrieren. Dies müsse bei der Entscheidung über die Vergabe von öffentlichen Fördermitteln stärker berücksichtigt werden, sagte der Geschäftsführer des Sächsischen Musikrats, Torsten Tannenberg. Auch zeitgenössische Kunst sei bislang auf den Festivals noch nicht ausreichend vertreten.
Tannenberg betonte, mittelfristig könnten es sich die Festivalmacher in den Regionen nicht leisten, teure Stars von außerhalb einzukaufen. Statt dessen sollten sie sich auf die kulturellen Stärken in der Region konzentrieren. Die öffentliche Hand sei in der Pflicht, entsprechende Vorgaben bei Förderungen zu machen und dabei nicht nur touristische Aspekte zu berücksichtigen.Laut Tannenberg ist in den vergangenen zehn Jahren bundesweit eine große Festivalkultur entstanden. Viele der Angebote gebe es jedoch auch im «normalen Kulturbetrieb», sie würden dort allerdings weniger wahrgenommen. Erfreulich ist aus seiner Sicht indes, dass sich die Veranstaltungen in Sachsen nicht nur auf die Städte beschränken, sondern wie beispielsweise der Mittelsächsische Kultursommer auch in den Regionen veranstaltet würden.
Der 1990 gegründete Sächsische Musikrat vereint als Dachverband 49 Verbände, Vereine, Einzelmitglieder und Institutionen. Er vertritt die Interessen von rund 150 000 Musikern in Sachsen.