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Musikschule Dortmund bietet Kurse für angehende Dudelsack-Pfeifer

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Die richtigen Pfeifentöne lehren will die Musikschule Dortmund. In dem Kurs «Dudelsack für Anfänger» können die Teilnehmer ihre ersten musikalischen Gehversuche auf dem schottischen Nationalinstrument absolvieren.

Dortmund (ddp-nrw). Die ersten Töne klingen wie ein Rudel kreischender Katzen. Doch das schottische Nationalinstrument bietet auch melodische Klänge. Davon sind die vier Teilnehmer des Dudelsack-Kurses der Musikschule Dortmund allerdings noch weit entfernt.

Bei ihren ersten Spielversuchen klingt der Anfang der Pfeifer-Karriere recht schrill. «Etwa ein bis zwei Jahre dauert es, ehe Anfänger das erste Mal auf einem Dudelsack richtig spielen können», sagt Dozent Marco Rüdiger. Bis dahin üben die Schüler auf der «Practice Chanter», einem Übungsgerät ohne den obligatorischen Sack mit Pfeifen - und entlocken dem unspektakulärem Instrument die ersten Töne. Zwar hören sich alle Übungen wie das Martinshorn eines Polizeiwagens an, doch die vier Teutonen-Schotten stört das wenig, der Wechsel der Finger an dem blockflötenähnlichen Ende fordert höchste Konzentration.

Nach rund 20 Minuten gibt es allerdings die ersten Ermüdungserscheinungen. Veronika Fukarek klagt über den schmerzenden Daumen. Eigentlich spielt sie Geige und Gitarre, jetzt interessiert sie sich für den Umgang mit dem Dudelsack. Der Daumen krampft immer noch, Veronika übt dennoch unverzagt weiter.

«Ich glaub, das Teil ist kaputt», zeigt sich Elke Slieminski da schon etwas skeptischer, gibt ihre Übungspfeife doch keinen Ton von sich. «Eigentlich bin ich eher positiv, aber ob das klappt, weiß ich nicht.» Als die Psychiatrie-Krankenschwester ihren Arbeitskollegen erzählte, für welchen Musikkurs sie sich eingeschrieben hat, hatten die gleich die passende Erklärung. «Du bist schon zu lange in der Psychiatrie tätig», lautete die einhellige Meinung. Trotzdem musste sie schon der ganzen Station vorspielen.

Allen Dudelsack-Fans gemeinsam ist, dass sie schon seit vielen Jahren den Klang des Instrumentes aus dem schottischen Hochland mögen. «Und es ist auch nicht schwerer zu erlernen als jedes andere Instrument», behauptet Rüdiger. «Wahrscheinlich ist es nur ein bisschen abgefahrener.» Nicht ganz billig ist ein Dudelsack allerdings - 1300 bis 1500 Euro sollten die Anhänger der Pfeifentöne
dafür schon anlegen, rät der Musiklehrer. Bleibt nur zu hoffen, dass den Musikschülern nicht spätestens dann die Luft wegbleibt.

Ralf Michalak