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Musikschulen fürchten Einschnitte

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Thüringens Musikschulen fürchten finanzielle Einschnitte. Wegen der Einsparungen bei Musikschulen im Freistaat in Höhe von insgesamt 24 Prozent im nächsten Haushaltsjahr bestehe die Gefahr, dass einige Einrichtungen ihren Unterricht einschränken müssen, sagte der Vorsitzende des Landesverbandes der Musikschulen in Thüringen, Rüdiger Kriwitzki.

Ilmenau (ddp-lth). Es könnte sein, dass Zusatzangebote wie der Ensembleunterricht wegfallen. Ähnliche Befürchtungen haben die Einrichtungen in Sachsen-Anhalt, während die sächsischen Musikschulen vergleichsweise optimistisch in die Zukunft blicken.

Kriwitzki betonte, die Musikschule sei für die Entwicklung gesellschaftlicher Werte eines der wichtigsten Zentren überhaupt. «Wenn unsere Gesellschaft eine Zukunft haben will, müssen auch die Musikschulen eine Zukunft haben», sagte er. Die Erziehung im musikalischen Bereich fördere Persönlichkeitsentwicklung, Kreativität, Intellekt und soziale Kompetenz.

Die 27 kommunal getragenen Musikschulen in Thüringen böten rund 21 000 Schülern die Möglichkeit, jedes beliebige Instrument zu erlernen. Dabei sei der Unterricht an einer Musikschule keineswegs nur etwas für die musikalische Elite. «Die Musikschulen haben sich seit der Wende sehr verändert. Wir fahren mittlerweile zweigleisig», sagte Kriwitzki. Das bedeute, dass sowohl normal begabte als auch überdurchschnittlich talentierte Kinder ausgebildet werden.

Wie die Thüringer bangen auch die Musikschulen in Sachsen-Anhalt um den Erhalt ihres Angebotes. "Durch die klamme Finanzlage der Kommunen befürchten wir, nicht mehr jedem unsere Kurse öffnen zu können und einige Angebote streichen zu müssen», sagte Britta Scheller, Geschäftsführerin des Landesverbandes der Musikschulen in Sachsen-Anhalt. Bei steigenden Gebühren könne sich nur noch ein Bruchteil der Bevölkerung den Besuch einer Musikschule leisten.

In Sachsen scheint die Situation weniger kritisch. «Die Bedingungen sind hier noch recht günstig», sagte der Vorsitzende des Landesverbandes, Jürgen Schulze. Die Schulen erhielten durchschnittlich die Hälfte Ihres Budgets von der jeweiligen Kommune. Außerdem zahle der Freistaat pro Jahr insgesamt rund fünf Millionen Euro. Durchschnittlich ein Drittel des Budgets könnten die Schulen
durch eigene Einnahmen abdecken.

(www.musikschulen.de)