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Musikschulen suchen Kooperation mit Landesregierung

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Nach den verheerenden Ergebnissen der internationalen Bildungsstudie PISA sieht der Landesverband der Musikschulen einen «dringenden Handlungsbedarf» für Nordrhein-Westfalen.

Neuss (ddp-nrw). «Es gibt der Studie zufolge einen unübersehbaren Zusammenhang zwischen Bildung und Musikunterricht, und das unabhängig von sozialen Milieus», sagte Verbandsvorsitzender Reinhard Knoll in einem ddp-Gespräch in Neuss. Bei PISA hätten eindeutig die Schüler gut abschnitten, «die mit klassischen kulturellen Aktivitäten wie etwa Musizieren aufwachsen». Insgesamt war bei der Studie NRW im Vergleich zu anderen Ländern im unteren Drittel gelandet.

Vor diesem Hintergrund macht sich der Landesverband, in dem 170 Musikschulen mit 200 000 Kindern und Jugendlichen organisiert sind, für mehr Kooperationen mit der Landesregierung stark. Geplant sei etwa eine Zusammenarbeit mit dem Jugendministerium, um bereits in den Kindergärten die musikalische Bildung zu fördern. Große Hoffnungen setzt Knoll auch auf vier bereits gestartete Modellversuche des Kulturministeriums: «Dabei helfen Musikschullehrer ihren Kollegen in den Grundschulen beim Aufbau eines musikpraktischen Unterrichts», sagte Knoll. Im nächsten Schritt würden die Kinder mit entsprechender Begabung und Interesse dann Musikschulen aufsuchen, um sich weiter zu entwickeln.

Trotz Sparzwang habe Kulturminister Michael Vesper (Grüne) den Etat für die Musikschulen im kommenden Haushaltsjahr bei rund 2,5 Millionen Euro belassen. Das werte er als ein «psychologisch wichtiges Signal» für die Kommunen, sagte Knoll. In den vergangenen drei Jahren hätten die Städte als Hauptträger der Musikschulen deutliche Einsparungen in dem Bereich vornehmen müssen. Einige Einrichtungen stünden nun sogar kurz vor dem Aus. «Gerade jetzt ist es wichtig, dass wir mit den Kommunen in einem konstruktiven Gespräch bleiben», sagte der Verbandsvorsitzende.