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Mutter für musikalische Früherziehung im Kindergarten

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Hamburg (ddp). Geigerin Anne-Sophie Mutter kritisiert den Musikunterricht an Schulen. «Die Lehrpläne lesen sich oft gut, aber die Grundlagen sind nicht da», sagte die 44-Jährige der «Bild»-Zeitung (Samstagausgabe).

Es sei ein bisschen so, als wenn man davon ausgehen würde, dass die Sprachentwicklung eines Kindes erst mit der Grundschule anfange, und sie verschwitzten die ersten fünf Jahre. «Dann haben sie ein stummes Kind vor sich», fügte die Mutter eines 13-jährigen Sohnes und einer 16-jährigen Tochter hinzu.

In der Musik sei es genauso. «Es ist einfach Wahnsinn, wenn wir den spielerischen Umgang mit der Musik auf einen Zeitpunkt verschieben, wenn die Geschmacksbildung abgeschlossen ist», sagte Mutter. Optimal sei eine musikalische Früherziehung im Kindergarten, die dann in der Grundschule mit einem altersgemäßen Musikunterricht fortgesetzt werde. «Kinder werden in Deutschland hoffnungslos unterfordert.« Auch die Stundenzahl in Musik sei zu gering. »Und wenn man in der Oberstufe zwischen Kunst und Musik entscheiden muss, ist das wieder die Wahl: entweder taub oder blind», sagte die Violinistin.