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Berlin (ddp). Nach Einschätzung des Geschäftsführers Musikergewerkschaft, der Deutschen Orchestervereinigung, Gerald Mertens, nimmt das Interesse von Jugendlichen an klassischer Musik zu. Die permanente Verfügbarkeit von Musik habe grundsätzlich eine positive Auswirkung auf das Hörverhalten, sagte Mertens im Deutschlandradio Kultur.
Er verwies auf die jüngsten Zahlen der Musikindustrie, wonach Jugendliche deutlich stärker als früher klassische Musik aus dem Internet herunterladen würden. «Dort hat es eine Steigerung von nur 0,4 Prozent auf 2,8 Prozent in kürzester Zeit gegeben.»Daran zeige sich, dass die schon länger laufenden Bemühungen deutscher Orchester, Jugendliche an klassische Musik heranzuführen, Wirkung zeigten, sagte Mertens. Bis diese Zuhörer irgendwann im Konzertsaal erscheinen, das werde aber noch dauern, fügte er anlässlich der 1. Internationalen Orchesterkonferenz in Berlin hinzu.
Auch auf Internet-Plattformen wie YouTube fände sich «erstaunlich viel» klassische Musik, zum Beispiel Probenmitschnitte. «Das wird von den Jugendlichen auch genutzt. Sie sehen es dann ja an den Sternchen und an den Downloads", erläuerte Mertens. Von daher sei er ganz zuversichtlich, dass auch die neuen Medien im sinnvollen Einsatz durch die Konzerthäuser, durch die Opernhäuser hier einen Zugang erleichtern könnten.
Nach Einschätzung des DOV-Geschäftsführers trägt der «Starkult der Klassik» ebenfalls dazu bei, Jugendliche für diese Musik zu interessieren. Personen wie die Sängerin Anna Netrebko oder der Pianist Lang Lang seien «die Idole, die man auch braucht, genau wie im Popbereich».