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Rau fordert mehr Einsatz für musikalische Bildung

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Die musikalische Bildung in Deutschland droht nach Ansicht von Bundespräsident Johannes Rau «zu verkümmern».

Berlin (ddp). Ausgerechnet in einer Zeit, in der Musik so allgegenwärtig sei, werde das aktive Musizieren junger Menschen immer weniger, kritisierte Rau am Montag in Berlin auf dem Kongress «Musik bewegt!?» des Deutschen Musikrates (DMR). «Wenn wir Kindern und jungen Menschen die Chance nehmen, selber zu musizieren und sich musikalisch zu bilden, dann berauben wir sie sehenden Auges um eine wesentliche Möglichkeit ihres Lebens», mahnte der Bundespräsident.

Mit Recht spreche man bereits von «musikalischer Versteppung» in Familien und Kindergärten, und mit Recht werde angeprangert, dass der schulische und außerschulische Musikunterricht dramatisch verringert werde. Musikalische Bildung sei keine «private Nebensache», betonte Rau. Es sollte vielmehr zum gesellschaftlichen Selbstverständnis gehören, dass sie «zu den ganz großen Gütern» zähle, «auf die unsere Kinder genauso Anspruch haben wie auf das Lernen von Schreiben, Lesen und Rechnen».

Auch der DMR fordert für alle Kinder und Jugendliche die «Möglichkeit» des Zugangs zu musikalischer Bildung. In einem auf dem Kongress gestarteten «Berliner Appell» wird unter anderem eine ausreichende musikalische Grundversorgung und eine verbesserte Ausbildung von Musikpädagogen angemahnt. Im Anschluss an die Tagung sollten eine Kommission eingesetzt und Konzepte zur musikalischen Bildung erarbeitet werden, kündigte DMR-Vizepräsident Christian Höppner an.

Für Dienstag hat Rau mehr als 1000 Kinder und Jugendliche zu dem Projekttag «Musik für Kinder! Beim Bundespräsidenten» ins Schloss Bellevue eingeladen. Dort werden die Gäste Musik von Pop über HipHop bis Klassik präsentieren.

s. auch http://nmz.de/kiz/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=5307

s. auch Grußwort des Bundespräsidenten im vollem Wortlaut:
http://www.deutscher-musikrat.de/relaunch/gmbh/index.html "Aktuelles"