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Rechtschreibrat übergibt seine Empfehlungen an die KMK

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Mannheim/Berlin (ddp). Nach rund einjähriger Arbeit wird der Rat für deutsche Rechtschreibung am Montag in Berlin seine Empfehlungen zur Korrektur der Rechtschreibreform an die Kultusministerkonferenz (KMK) übergeben. Das kündigte der Rat am Donnerstag in Mannheim an.


Die Vorschläge waren seit dem 17. Dezember 2004 auf acht Sitzungen erarbeitet worden. Die KMK, die am 2. und 3. März in Berlin tagt, muss entscheiden, ob die Empfehlungen zum neuen Schuljahr ab 1. August 2006 umgesetzt werden. Der Ratsvorsitzende Hans Zehetmair geht davon aus. Auf der achten Sitzung Anfang Februar sagte er: «Das Thema muss vom Tisch."
Der Schwerpunkt der Korrekturvorschläge liegt im Bereich der

Getrennt- und Zusammenschreibung, wie die Geschäftsführerin des Rates, Kerstin Güthert, am Donnerstag auf ddp-Anfrage in Mannheim sagte. Demnach sollen wieder mehr Verben zusammengeschrieben werden, wie etwa «heilig sprechen» und «fertig machen».

Bei der Silbentrennung schlägt der Rat vor, auf die Abtrennung von einzelnen Vokalbuchstaben, wie in «E-sel», zu verzichten. Sinnentstellende Trennungen wie «Spargel-der» oder «Urin-stinkt» sollen rückgängig gemacht werden. Die Abtrennung des «ck» wie in «Da-ckel» bestätigte der Rat hingegen.

Außerdem schlägt der Rat Korrekturen bei der Groß- und Kleinschreibung vor, wobei es sich lediglich «um einzelne Fälle» handele, wie Güthert sagte. Demnach sollen feststehende Begriffe künftig wieder groß geschrieben werden, also zum Beispiel «Große Koalition» oder «Gelbe Karte». Zudem soll das - laut Reform - klein geschriebene «du» in Briefen wieder groß geschrieben werden können.

Dem Rechtschreibrat gehören Sprach-Experten verschiedener Institutionen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz an, darunter die Duden-Redaktion, Zeitungsverleger, Journalistenverbände und Schulbuchverlage. Das Gremium war nach heftiger Kritik an der neuen Rechtschreibung von der KMK ins Leben gerufen worden.