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Staatsbibliothek zeigt ihre Schätze

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Die Berliner Staatsbibliothek öffnet ihre Tresore. Unter dem Motto «Aderlass und Seelentrost - Die Überlieferung deutscher Texte im Spiegel Berliner Handschriften und Inkunabeln» präsentiert sie ab heute bis 21. September in den Sonderausstellungsräumen im Kulturforum deutsche Handschriften sowie Frühdrucke, so genannte Inkunabeln.

Berlin (ddp-bln). Dies sei ein besonders wertvoller Teil der Sammlungen, der nur selten die Tresorräume der Handschriftenabteilung verlasse. Teilweise werden sie zum ersten Mal öffentlich gezeigt. Die Exponate der Staatsbibliothek werden durch Leihgaben aus dem Kupferstichkabinett, dem Deutschen Historischen Museum, dem Geheimen Staatsarchiv sowie aus einer privaten Sammlung ergänzt - alle 242 gezeigten Dokumente sind bedeutende Quellen der germanistischen Forschung.
In der Ausstellung befinden sich unter anderem der einzige bebilderte Nibelungen-Codex, entstanden zwischen 1436 und 1442, die Eneide Heinrichs von Veldeke als erste illustrierte Handschrift eines deutschen höfischen Epos um 1220, das glänzend illuminierte Exemplar der Weltchronik Rudolfs von Ems, fertiggestellt zwischen 1320 und 1330, sowie die Inkunabel Concilium zu Konstanz von Ulrich von Richenthal von 1483.
Die Ausstellung, die von ihrer thematischen Breite und ihrem Umfang her bislang beispiellos ist, bietet der Sprecherin zufolge einen überwältigenden Einblick in deutsche Texte und deren Darstellung in der Zeit vom 9. bis 16. Jahrhundert. Prachtvolle Handschriften, Inkunabeln der frühen Druckgeschichte, inhaltlich und kunsthistorisch bedeutende, schließlich optisch reizvolle Objekte enthalten Texte aus allen deutschen Sprachgebieten.
Die Ausstellung ist in zwölf Themenbereiche aufgegliedert, darunter Höfische Epik, Helden- und Dietrich-Epik, Deutsche Bibeln, Heiligenlegenden und Erbauungsliteratur, Rechtshandschriften, Chroniken, Medizin und Buchdruck als neues Medium.
Die Schau in den Sonderausstellungshallen am Kulturforum, Matthäikirchplatz 4 in Tiergarten, ist bis 21. September dienstags bis freitags von 10.00 bis 18.00 Uhr, samstags und sonntags von 11.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet drei Euro, ermäßigt 1,50 Euro. Zur Ausstellung erscheint ein bebilderter Katalog.