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Stiftung Lesen bleibt in Mainz

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Zöllner und Stadt begrüßen Entscheidung - Vorstandschef Ruppelt im Amt bestätigt - Zöllner: Beschluss «kulturpolitisch erfreulich»


Mainz (ddp-swe). Die Stiftung Lesen verbleibt an seinem bisherigen Standort Mainz. Wie die Stiftung am Mittwoch nach einem entsprechenden Beschluss des Vorstands vom Vorabend mitteilte, will sie im März 2004 innerhalb der Stadt in eine neu gekaufte Immobilie umziehen. Die Entscheidung für die Landeshauptstadt wurde von Landesregierung und Stadtspitze begrüßt.

Nach Aussagen von Stiftungs-Vorstandschef Georg Ruppelt bleibt die Einrichtung «sehr gerne in der traditionsreichen Stadt Mainz», wo sie seit 1988 ihren Sitz habe. In den vergangenen Monaten waren auch Frankfurt am Main und Wiesbaden als neuer Sitz im Gespräch gewesen.
Ruppelt betonte, trotzdem seien die Angebote der anderen Städte gründlich geprüft worden. Ziel der bundesweit tätigen Stiftung müsse es sein, durch einen «effektiven Einsatz der Mittel das Lesen zu fördern». Die Vorteile der anderen Städte hätten jedoch die des gewachsenen Netzwerkes in Mainz nicht aufwiegen können.

Kulturminister Jürgen Zöllner (SPD) bezeichnete den Beschluss als «kulturpolitisch außerordentlich erfreulich». Die Stiftung leiste einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Lesekultur in Deutschland. Von Mainz aus seien in dieser Hinsicht «wichtige Impulse in die gesamte Republik» gegangen. Auch gebe es gemeinsame Aktivitäten mit dem Ministerium, die ohne die spezifische Kompetenz der Stiftung Lesen «kaum denkbar» seien, fügte der Ressortchef hinzu.

Auch der Mainzer Oberbürgermeister Jens Beutel (SPD) zeigte sich erfreut über die «weitreichende Entscheidung von großer kultureller Bedeutung». Es sei ein Beschluss, der die Gutenbergstadt «als traditionellen Standort einer bewährten Verbindung» des Druckens und des Lesens sichere. Davon werde nicht nur die Stadt profitieren, sondern auch die Stiftung, betonte das Stadtoberhaupt mit Blick auf den geplanten Ausbau des Schwerpunkts Leseforschung. Nach Darstellung von Kulturdezernent Peter Krawietz (CDU) hat es «ernsthafte Konkurrenz zu Mainz höchstens aus wirtschaftlichen Gründen» gegeben.

Die Stiftung teilte weiter mit, dass Ruppelt vom Vorstand für die kommenden zwei Jahre in seinem Amt bestätigt wurde. Heinrich Kreibich, seit 1994 in der Geschäftsführung, wird ab Januar 2004 alleiniger Geschäftsführer. Klaus Ring zieht sich mit Ablauf seines Vertrages am 31. Dezember 2003 aus der Geschäftsführung zurück und übernimmt die neu geschaffene Position eines Wissenschaftlichen Direktors. Damit solle die Leseforschung stärker ausgebaut werden.

Thomas Riebesehl