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Die Schulbuchverlage warnen vor einem Stopp der Rechtschreibreform. Die Rücknahme würde die Verlage mit Kosten von 250 Millionen Euro belasten, sagte Andreas Baer, Geschäftführer des VdS Bildungsmedien, dem Zusammenschluss der Schulbuchverlage, dem Berliner «Tagesspiegel» (Dienstagausgabe).
Berlin (ddp). Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) will nach Presseberichten das Thema auf die nächste Ministerpräsidentenkonferenz der Länder Anfang Oktober setzen.Länder und Kommunen seien nicht in der Lage, mehr Geld für Schulbücher auszugeben, sagte Baer. Vielmehr seien die öffentlichen Ausgaben für Schulbücher von 400 Millionen Euro im Jahr 1991 auf 250 Millionen Euro im Jahr 2003 gesunken. Die Schulbuchverlage, die täglich Kontakt in die Schulen hätten, könnten dort keinen Widerstand gegen die Reform feststellen. «Die Politiker sollen sich lieber den wirklichen Problemen der Schule widmen», kritisierte Baer.
Für eine Rückkehr zur alten Rechtschreibung hatten sich unter anderen der saarländische Ministerpräsident Peter Müller und der niedersächsische Regierungschef Christian Wulff (beide CDU) ausgesprochen. Die Kultusministerkonferenz hatte Anfang Juni einstimmig beschlossen, dass die 1995 beschlossene Neuregelung der Rechtschreibung von August 2005 an verbindlich werden soll.