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Studierende der HMT Weimar mischen sich ein
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Studierende der HMT Weimar mischen sich ein

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Die Studierenden der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar sehen die Kultur in Thüringen gefährdet. Das Thesenpapier „Perspektive 2025“, das der Thüringer Kulturminister Benjamin-Immanuel Hoff im vergangenen November zur Umstrukturierung der Theater- und Orchesterlandschaft in Thüringen vorgelegt hat, bedroht damit auch ihre Zukunft. Auf die „Perspektive 2025“ reagierend, gründeten Studierende die AG Kulturpolitik, um Chancen und Folgen des Papiers zu diskutieren.

Nun kommt Minister Hoff zu dem offenen Gespräch „Was ist unsere Perspektive?“ am Montag, 8. Februar um 17:30 Uhr in den Hörsaal des hochschulzentrums am horn. Zunächst diskutieren die Studierenden Julian Pontus Schirmer, Nastasia Tietze und Caroline Lafin mit dem Kulturminister. Anschließend wird die Runde für Fragen aus dem Publikum geöffnet. Das Gespräch ist jedoch nur hochschulöffentlich.
 
Der Plan des Kulturministers sieht u.a. vor, die Staatskapelle Weimar mit dem Philharmonischen Orchester Erfurt zusammenzuführen und die Häuser in Weimar und Erfurt zu einem gemeinsamen Staatstheater zu fusionieren. „Das stellenwirtschaftliche Potential“, also Orchesterstellen, die nach altersbedingtem Ausscheiden nicht nachbesetzt werden, belaufe sich auf 145 Stellen, heißt es in dem Thesenpapier.
 
In einem offenen Brief an den Minister stellte die AG Kulturpolitik im Dezember 2015 bereits ihre Überlegungen dar. Darin heißt es unter anderem: „Für unsere moderne Gesellschaft, unsere Demokratie – für den Menschen – ist Kultur von essentieller Bedeutung. Produktion und Rezeption von Musik und Theater wirken sinnstiftend und demokratisierend. Sie fördern Offenheit und Mitmenschlichkeit. Kultur leistet einen aktiven, unverzichtbaren Beitrag für eine tolerante und reflektierende Gesellschaft. Die Fusionsmodelle, die Sie unterstützen, führen zu einem Verlust von Arbeitsplätzen. Ihre geplanten Umstrukturierungen treiben so das Verschwinden von Kultur gerade im kleinstädtischen Raum immer stärker voran. Als Studierende an Thüringens einziger Musikhochschule können wir diese Entwicklung nicht akzeptieren. Bitte überdenken Sie Ihre Pläne!“
 
Auch mit der Postkartenaktion „Sind wir Kunst oder können wir weg?“ machte die AG Kulturpolitik auf die aktuelle Debatte aufmerksam. Fast die Hälfte aller Studierenden der Hochschule unterschrieb eine auffällig rote Karte und schickte sie an die Staatskanzlei.
 
 

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