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Gotha/Suhl (ddp-lth). Südthüringer Musiklehrer haben die Landesregierung vor finanziellen Kürzungen im Kulturbereich gewarnt. In einem offenen Brief an Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) erklärten sie am Freitag, Schließungen von Kultureinrichtungen führten zu einer Verrohung der Jugend sowie zu einer Zunahme von Radikalismus.
«Je weniger Kinder Gelegenheit haben, sich Fähigkeiten wie Musik, Tanz und Mimik anzueignen, desto gewalttätiger wird die Gesellschaft», zitierten die Musiklehrer den Dirigenten und Musiker Yehudin Menuhin.Hintergrund für den Protestbrief sind Pläne der Landesregierung, die finanziellen Zuwendungen für die Thüringen-Philharmonie Gotha-Suhl von derzeit 1,83 Millionen Euro jährlich ab 2009 komplett zu streichen. Der Kulturbetrieb sieht sich daher von der Schließung bedroht. Derzeit gibt es nach Angaben der Musiklehrer Kooperationen zwischen der Philharmonie und Schulen in der Region, um die musikalische Ausbildung von Kindern und Jugendlichen zu fördern.
Insgesamt will die Landesregierung ihre Zuwendungen für Theater und Orchester ab 2009 jährlich von 60 auf 50 Millionen Euro kürzen. Die Thüringen-Philharmonie soll dann als einziger bisheriger Zuwendungsempfänger völlig leer ausgehen.