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Verlag glaubt trotz «Gelehrtenstreit» an Erfolg des neuen Duden

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Mit dem neuen Duden will der Dudenverlag die Erfolgsgeschichte des Standardwerks für die deutsche Rechtschreibung fortführen. Er rechne nicht mit negativen Auswirkungen des Streits um die Rechtschreibreform auf die Verkaufszahlen, sagte der Leiter der Dudenredaktion, Matthias Wermke, am Mittwoch bei der Präsentation der 23. Auflage des Wörterbuch-Klassikers in Mannheim.

Mannheim (ddp-bwb). Die Vorbestellungszahl bewege sich auf demselben hohen Niveau wie im Jahr 2000, als die 22. Auflage erschienen war. Der Duden sei weiterhin einer der wichtigsten «Brotartikel» des deutschen Buchhandels.

Der neue Rechtschreibduden kommt am Samstag in den Handel und ist nach Verlagsangaben mit insgesamt 125 000 Stichwörtern so umfangreich wie noch nie in der fast 125-jährigen Dudengeschichte. 500 neue Wörter wurden zusätzlich in die Neuauflage aufgenommen, darunter zum Beispiel, «Billigflieger», «Dosenpfand», «Minijob», «Praxisgebühr» oder die plattdeutsche Grußformel «Moin». In einzelnen Fällen übernahm die Dudenredaktion auch Kritik an der neuen Rechtschreibung, die nach den bisherigen Plänen im Sommer 2005 verbindlich werden soll. So wurden etwa einige traditionelle Schreibweisen als zulässige Varianten wiederbelebt.

Wermke zeigte sich zuversichtlich, dass mit dem neuen Duden «die Emotionen» aus der Diskussion um die Rechtschreibung herausgenommen werden. Das Wörterbuch gebe die geltenden Regeln vollständig wieder und diene damit der Klärung von Zweifelsfällen. Ohnehin habe er den Eindruck, dass der «Gelehrtenstreit» um die Rechtschreibung «ein Stück weit an der Realität der Schreibgemeinde vorbeigeht», fügte der Redaktionsleiter hinzu. Die Dudenredaktion werde aber in den kommenden Jahren genau beobachten, wie sich in der Praxis die neuen zu den alten Regeln verhalten, und darauf reagieren.