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Um die bei der internationalen Bildungsstudie PISA deutlich gewordenen Mängel abzubauen, will Nordrhein-Westfalens Kulturminister Michael Vesper (Grüne) unter dem Motto «Kultur und Kinder» zahlreiche Initiativen starten.
Düsseldorf (ddp-nrw). Dazu zählten etwa Projekte zur Förderung von Lesekompetenz in den kommunalen Bibliotheken des Landes, sagte Vesper in einem ddp-Gespräch in Düsseldorf. Geplant seien zudem «innovative Projekte» für Museen, Theater und Musikschulen. Auch auf dem Programm stünden die Vernetzung von Kinderfilmfestivals sowie Workshops zu den Themen «kreatives Schreiben» und «Musizieren».Entsprechende Initiativen würden auch auf die anderen Bereiche seines Ministeriums übergreifen, erklärte Vesper, der neben Kultur auch für den Städtebau, das Wohnen sowie den Sport im Lande zuständig ist. So wolle er sich unter anderem für kindgerechtes Wohnen stark machen.
Die gesamte Diskussion um PISA berge eine große Gefahr, betonte der Minister. Die festgestellten Schwächen führten dazu, dass lediglich die so genannten Kernfächer wie Mathematik, Deutsch und Fremdsprachen ins Visier genommen würden. «Das halte ich für einen gefährlichen Irrtum», betonte Vesper. Er fügte hinzu: «In Wahrheit ist es nämlich so, dass gerade musische Fächer und Sportunterricht entscheidend zur Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen beitragen.» PISA sei für die Landesregierung deshalb auch der Auftrag, diese Fächer zu stärken.
Vesper spricht sich in diesem Zusammenhang auch für eine Ganztagsbetreuung an Schulen aus. Die Bildungsstätten sollten nachmittags für Vereine oder Musikschulen geöffnet sein. «Es gibt genügend Musiklehrer, Hobbymusiker oder auch Sportbegeisterte, die Lust hätten, an Schulen Angebote zu organisieren wie Chöre oder Sportteams.» Dabei beobachtet der Minister an den Schulen eine zunehmende Bereitschaft, sich der ganztägigen Betreuung zu öffnen.