Body
Führungskräfte in der Wirtschaft sollen künftig in Kulturthemen firm sein. Bei einem in Deutschland bislang einmaligen Projekt, das am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde, wird dafür das «Bronnbacher Stipendium» ausgelobt.
Berlin (ddp-bln). Dieses soll maximal 25 Studenten der Mannheimer Universität ermöglichen, künstlerische Prozesse näher kennen zu lernen. An dem Vorhaben wird sich auch das Berliner Philharmonische Orchester beteiligen, wie deren Chefdirigent Sir Simon Rattle versicherte. Zugleich äußerte sich Rattle anerkennend über das Miteinander von Kultur und Wirtschaft.Wie der Vorsitzende des seit l951 bestehenden Kulturkreises der deutschen Wirtschaft im Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), Jürgen Zech, und der Rektor der Universität Mannheim, Hans-Wolfgang Arndt, erläuterten, wird es ab dem Herbstsemester ein einjähriges Stipendienprogramm für Studenten dieser für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften bekannten Alma mater geben. Bewerber müssen bereits das Vordiplom erworben und das Hauptstudium aufgenommen haben. Hinzu könnten noch drei bis fünf schon in der Wirtschaft tätige Absolventen kommen.
Es gibt je sieben Abend- und Wochenendveranstaltungen und eine Projektarbeit auf schöpferischem Gebiet. In der Regel treffen sich die Stipendiaten unter Anleitung eines Kurators im Kloster Bronnbach, der über 850-jährigen Tagungsstätte der Universität. Der Kulturkreis fördert Künstler auf den Gebieten Architektur, Bildende Kunst, Literatur und Musik. Zudem will er Begegnungen mit namhaften Vertretern dieser Sparten organisieren.
Das Stipendium, für das bis 7. Mai Bewerbungen möglich sind, ist schon für weitere vier Jahre finanziert. Es geht vor allem darum, Verständnis für künstlerische Prozesse zu wecken. Zugleich soll die Bereitschaft gefördert werden, für die Kultur Verantwortung zu übernehmen.