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Vollmer hält Stopp der Rechtschreibreform für notwendig

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Bundestagsvizepräsidentin Antje Vollmer (Grüne) macht sich wie auch mehrere Unions-Ministerpräsidenten weiter für eine Rücknahme der neuen Rechtschreibung stark. Dies sei keine Frage zwischen Rechts und Links, sagte Vollmer am Dienstag im ARD-«Morgenmagazin».

Berlin (ddp). Bei der Reform seien die wesentlichen Betroffenen nicht gefragt worden. Für Schüler schienen die neuen Schreibweisen komplizierter zu sein. Auch Elternverbände und Schriftsteller seien dagegen, fügte sie hinzu.

Bedenken der Schulbuchverlage, ein Stopp der Reform würde diese mit Kosten von 250 Millionen Euro belasten, wies Vollmer zurück. Man könne sich vielmehr fragen, ob nicht hinter der Reform geschäftliche Interessen gestanden hätten.

Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Doris Ahnen (SPD), sagte dagegen, die Reform sei «keine Willkür». Mit der neuen Rechtschreibung hätten sich Sprachwissenschaftler befasst. Intention sei gewesen, die Rechtschreibung leichter erlernbar zu machen, und es sei lange miteinander diskutiert worden.

Die KMK hatte Anfang Juni einstimmig beschlossen, dass die 1995 beschlossene Neuregelung der Rechtschreibung von August 2005 an verbindlich werden soll. Für eine Rückkehr zur alten Rechtschreibung hatten sich unter anderen der saarländische Ministerpräsident Peter Müller und der niedersächsische Regierungschef Christian Wulff (beide CDU) ausgesprochen. Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) will nach Presseberichten das Thema auf die Agenda der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz der Länder Anfang Oktober setzen.