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Wulff fordert Rückkehr zur alten Rechtschreibung

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Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) will die Rechtschreibreform kippen und zu den alten Regeln zurückkehren.

Hamburg (ddp-nrd). "Deutschland sollte bis auf wenige Ausnahmen zur alten Rechtschreibung zurückkehren und einen Schlussstrich unter diese unselige Diskussion ziehen", sagte Wulff der «Bild am Sonntag». Viele Lehrer wüssten nicht genau, was sie vom kommenden Jahr an den Kindern beibringen sollten. Es dürfe bei der korrekten Schreibweise aber keine Grauzonen geben. «Deshalb sollte zum Beispiel bei der Getrennt- und Zusammenschreibung wieder die alte Rechtschreibung verbindlich gelten», sagte der CDU-Bundesvize.

Gleichgültigkeit bei Fragen der Orthographie sei für die deutsche Sprache «eine schlichte Katastrophe», mahnte Wulff und fügte hinzu: «Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.» Die Verantwortlichen für die Rechtschreibreform greift der niedersächsische Regierungschef scharf an: «Die Reform ist der Arroganz vermeintlicher Experten und der zuständigen Gremien geschuldet.» Nie sei beachtet worden, «dass Sprache gewachsenes Kulturgut und dem Zugriff der Politik in hohem Maße entzogen ist».

Die Kultusministerkonferenz (KMK) hatte am 4. Juni beschlossen, dass die umstrittenen Regeln an allen Schulen und Universitäten ab 1. August 2005 verbindlich gelten sollen.