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Wulff hält Rechtschreibreform für gescheitert

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Der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) hält die Rechtschreibreform für gescheitert. Sie sei abwegig, sagte Wulff der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (Dienstagausgabe).

Frankfurt/Main (ddp). Die Reform habe der Beliebigkeit Tür und Tor geöffnet. Das dürfe sich eine Sprache jedoch nicht leisten, wenn sie sich im internationalen Vergleich behaupten müsse. Deutschland gerate zunehmend in einen Zustand der «Sprachverhunzung».
Wulff sprach sich dafür aus, dass sich die Ministerpräsidenten mit der Rechtschreibreform befassen. Auf kultusministerieller Ebene sei die Rechtschreibreform nicht mehr zu bewältigen. Die Kultusministerkonferenz habe das Projekt jahrelang unkritisch gedeckt und ihren eigenen Ministerialbeamten sowie der Rechtschreibkommission blind vertraut. Von ihr sei schon seit Mitte der neunziger Jahre keine Einsicht oder gar eine Rücknahme zu erwarten. Dennoch wollte Wulff nicht von seiner Weisungsbefugnis gegenüber dem eigenen Kultusminister Gebrauch machen, der in Mainz durch sein Veto einen anderen Beschluß hätte herbeiführen können.