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Berlin (ddp). Der Präsident des Rates für deutsche Rechtschreibung, Hans Zehetmair, versteht sich als «Moderator» der deutschen Sprache. Er wolle die starren Fronten zwischen Gegnern und Befürwortern der Rechtschreibreform abbauen, sagte Zehetmair der Nachrichtenagentur ddp in Berlin.
Die Weigerung vieler Zeitungen und Zeitschriften, die neue Rechtschreibung anzuwenden, sowie die traditionellen Lesegewohnheiten der Deutschen hätten einen Kompromiss notwendig gemacht. Nach den Korrekturen an der Getrennt- und Zusammenschreibung, der Silbentrennung sowie der Interpunktion entscheidet der Rat am 25. Februar über die letzten Veränderungen bei der Groß- und Kleinschreibung. Anfang März werden die Empfehlungen des Rates der Kultusministerkonferenz (KMK) vorgelegt. Für die Schulen treten die Korrekturen am 1. August 2006 in Kraft. Insgesamt zieht der ehemalige bayerische CSU-Kultusminister eine positive Bilanz der bisherigen Arbeit des Rates für deutsche Rechtschreibung. Er sei mit dem Ergebnis «sehr zufrieden», sagte Zehetmair ein Jahr nach Bestehen des Gremiums. Für das 2006 hofft er, nicht mehr so unter Zeitdruck zu geraten. «Der Rat soll in ruhigere Gewässer kommen", sagte er. Der Rat plane vorerst nicht, noch weitere Teile der Reform anzugreifen. Fremdwörter würden nicht sofort geändert. Hier werde man abwarten, welche Schreibart sich in der Öffentlichkeit durchsetzt.