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«Selbstbestimmtes Weiterbilden» - E-Learning hoch im Kurs

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Düsseldorf (ddp-nrw). Wenn Meisteranwärter aus dem Handwerk für ihre Prüfung büffeln, sitzen sie immer öfter mit dem Lehrer und anderen Anwärtern vernetzt am Computer zu Hause. Meisterqualifizierung online ist zu einer beliebten zeit- und ortsunabhängigen Möglichkeit zur Weiterbildung geworden - vor allem für jene Berufstätigen, die es nach Feierabend nicht mehr in Abendkurse schaffen.

Ohne einen Fuß vor die Tür zu setzten, kann der online Lernende Sprachen oder juristische Fragen der Personalführung lernen oder, wie zum Bespiel bei der Handwerkskammer in Düsseldorf, sich auf den europäischen Computerführerschein vorbereiten. «Gut 25 Prozent derer, die den Computerführerschein machen, lernen inzwischen online», sagt Ulrich Brand, Akademie-Leiter der Handwerkskammer.
E-Learning hat den großen Vorteil, dass die Lernenden selbst bestimmen können, wann und wo sie lernen wollen. Aber auch die erhöhte Erreichbarkeit der Betreuenden ist wichtig. «Unsere Lehrer sind täglich für mehrere Stunden online erreichbar. Hat zum Beispiel ein Auszubildender Probleme damit, einen Schaltplan zu erarbeiten, kann der Lehrer parallel den Plan online aufrufen und Hilfestellung geben», erklärt Brand weiter.
Die Angebote für Berufstätige, Studenten oder Selbstständige sind groß, aber nicht alle sind auch seriös. Gerade in den Weiten des Internets gibt es auch viele schwarze Schafe. So versprechen diverse Anbieter Schulabschlüsse in wenigen Monaten oder Zertifikate in verschiedenen Fachbereichen.
Die Zentralstelle für Fernunterricht in Köln (ZFU) ist eine gute Anlaufstelle für alle, die sich über Weiterbildung per Internet informieren möchten. Laut Paragraf 1 des Fernunterrichtsschutzgesetzes brauchen Fernlerngänge, zu denen auch das E-Learning gehört, eine Zulassung der ZFU. Auf der Homepage www.zfu.de gibt es eine Onlinedatenbank über zugelassene Anbieter.
Grundsätzlich sollte sich jeder zunächst fragen, was er lernen und erreichen will, denn es gibt auch Inhalte, bei denen E-Learning nicht so gut geeignet ist. «Man kann nicht alles mediengestützt vermitteln», sagt ZFU-Leiter Michael Vennemann. Dazu gehöre vor allem das Einüben von Präsentationstechniken oder das Schreiben und Halten von Vorträgen. «In dem Moment, wo es um das persönliche Verhalten geht, wo Verhalten reflektiert werden muss, stößt E-Learning an seine Grenzen», so Vennemann.
Ein echtes Problem ist auch der nicht zu unterschätzende innere Schweinehund. «Es sind nicht alle Menschen von der Lerngewohnheit her geeignet, selbstverantwortlich zu lernen», sagt Vennemann. Direkter Kontakt mit anderen kann die Motivation aber fördern. Egal ob E-mail, Foren oder Chat - bei allen Vorteilen des Online-Lernens will kaum einer den Kontakt zu anderen Kursteilnehmern missen.
Bildungstreffs im virtuellen Klassenzimmer sind deshalb sehr beliebt bei den Lernenden und fördern die Motivation. Die Schüler haben so die Möglichkeit, sich mit anderen Teilnehmern auszutauschen und sich interaktiv betreuen zu lassen. Das stellt nicht nur den Lernerfolg sicher, sondern ist auch eine Hilfe, wenn Probleme auftauchen. «Neben den Vertragsbedingungen, Klauseln über das Zustandekommen des Kurses und die Beschreibung der Lerninhalte bieten seriöse Anbieter Lehrer an, die mit Rat und Tat zur Seite stehen», erklärt Vennemann.
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