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10.7.: kulturelle bildung aktuell +++ kulturelle bildung

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Ausstellung zum Nibelungenlied in Karlsruhe geplant +++ Bibliotheken-Ranking - Nordbayern hat die besten Bibliotheken Deutschlands +++ BW: Büchereien im Land können sich sehen lassen +++ Niedersachsens Stadtbibliotheken abgeschlagen +++ Aus NRW nur Münster in der Spitzengruppe +++ Sachsen-Anhalts Büchereien schneiden im Bundesvergleich mäßig ab


Ausstellung zum Nibelungenlied in Karlsruhe geplant
Karlsruhe (ddp-bwb). In Karlsruhe sollen im Dezember in einer einzigartigen Ausstellung erstmals die drei bedeutendsten Handschriften des Nibelungenliedes im Original zu sehen sein. Dies sei eine «große Sensation», sagte Ausstellungskuratorin Ute Obhof am Mittwoch bei der Vorstellung des Gemeinschaftsprojekts des Badischen Landesmuseums und der Badische Landesbibliothek in Karlsruhe.
Im Mittelpunkt werde die in der Landesbibliothek verwahrte und nun erstmals öffentlich präsentierte «Handschrift C» aus dem 13. Jahrhundert stehen. Sie gilt als älteste der drei Hauptschriften über das Heldenepos aus dem 5. Jahrhundert rund um Siegfried und Brünhild. Das Buch mit einem Wert von rund zehn Millionen Euro war 2001 von der Landesbank Baden-Württemberg vom Haus Fürstenberg in Donaueschingen gekauft worden.
Nach Angaben von Landesbibliotheks-Direktor Michael Ehrle hat inzwischen die Bayerische Staatsbibliothek zugesagt, ihre «Handschrift A» für die vom 13. Dezember bis zum 14. März geplante Karlsruher Ausstellung auszuleihen, die «Handschrift B» komme von der Schweizer Stiftsbibliothek Sankt Gallen. Landesmuseums-Direktor Harald Siebenmorgen sagte, die auf Pergament geschriebene Handschrift C sei eine «Reliquie des deutschen Bildungsgutes». Die Ausstellung werde auch die vom Rittertum geprägte Zeit ihrer Entstehung im beginnenden 13. Jahrhundert, der Epoche der Stauffer, mit 185 nationalen und internationalen Leihgaben beleuchten.
Den Angaben zufolge werden Stoffragmente eines 800 Jahre alten Kostüms sowie Schmuck gezeigt, außerdem die Burgen-Architektur dieser Zeit sowie ihr Fest- und Jagdwesen. Die oftmals auch «brutale Realität» des Rittertums solle «nicht verherrlicht» werden. In einem «begehbaren Buch» würden zudem elf Ortsstationen abgeschritten, die den topografischen Rahmen des Nibelungenliedes bildeten. Zu sehen sei außerdem ein seltener Topfhelm und ein Kelch aus der Staufferzeit sowie der Mythen-umrankte, 2,40 Meter lange so genannte «Siegfried-Sarg».
Zu sehen ist nach Worten Obhofs außerdem ein erst vor drei Wochen im Mainzer Gutenberg-Museum entdecktes «echtes Nibelungenliedfragment». Es zeige einen spiegelverkehrten Abdruck von zwei Seiten einer verschollenen Nibelungenlied-Handschrift. Zur Ausstellung «Uns ist in alten Mären - das Nibelungenlied und seine Welt» soll ein Farbkatalog zum Preis von 25 Euro erscheinen.

Nordbayern hat die besten Bibliotheken Deutschlands
Würzburg (ddp-bay). Die nordbayerischen Büchereien sind bundesweit Spitze. Die beste deutsche Stadtbücherei steht in Würzburg, wie die Bertelsmann Stiftung am Mittwoch in Gütersloh mitteilte. Die Bibliothek der Mainmetropole ging als Sieger aus einem Leistungsvergleich hervor. Sie erreichte im jährlichen Bibliotheksindex (BIX) des Deutschen Bibliothekenverbandes und der Bertelsmann Stiftung in der Gruppe der deutschen Großstädte den ersten Platz und überzeugte die Jury durch ihre Kunden- und Mitarbeiterorientierung sowie die Wirtschaftlichkeit.
In den Kategorien 30 000 bis 50 000 Einwohner siegte die oberpfälzische Stadt Weiden, in der Kategorie unter 15 000 Einwohner das unterfränkische Bibliothekszentrum Hösbach im Kreis Aschaffenburg. Lediglich in der Kategorie 50 000 bis 100 000 Einwohner siegte ein anderes Bundesland: Der Preis ging nach Norderstedt in Schleswig-Holstein. Der BIX wurde zum vierten Mal berechnet. Er misst die Leistungen öffentlicher Bibliotheken in den Bereichen Auftragserfüllung, Wirtschaftlichkeit und Kunden- sowie Mitarbeiterorientierung. An dem Wettbewerb beteiligten sich über 200 Büchereien. Demnächst soll das BIX-Ranking auf wissenschaftliche Bibliotheken erweitert werden.
http://www.bix-bibliotheksindex.de

BW: Büchereien im Land können sich sehen lassen
Gütersloh (ddp-bwb). Öffentliche Büchereien in Baden-Württemberg nehmen im Bundesvergleich Spitzenränge ein. Nach dem am Mittwoch in Gütersloh veröffentlichten Bibliotheksindex der Bertelsmann Stiftung und des Deutschen Bibliotheksverbandes (DBV) belegen die Büchereien in Reutlingen und Heidelberg unter den Großstädten den zweiten und dritten Rang. Die Stadtbibliothek in Freiberg am Neckar steht sogar zum dritten Mal in Folge auf dem ersten Platz.
Auf dem jeweils ersten Platz in den weiteren Größenkategorien landeten die Stadtbibliothek im schleswig-holsteinischen Norderstedt (50 000 bis 100 000 Einwohner), die Regionalbibliothek Weiden/Bayern (30 000 bis 50 000 Einwohner) und das Bibliothekszentrum Hösbach in Bayern (unter 15 000
Einwohner).
Der BIX misst bereits zum vierten Mal die Leistungen öffentlicher Bibliotheken in den Bereichen Kunden- und Mitarbeiterorientierung, Auftragserfüllung und Wirtschaftlichkeit.

Niedersachsens Stadtbibliotheken abgeschlagen
Gütersloh (ddp-nrd). Die niedersächsischen Stadtbibliotheken können sich im bundesweiten Leistungsvergleich nicht behaupten. Nur die Büchereien in Achim (Platz fünf), Hildesheim (Platz sechs) sowie Göttingen, Melle (jeweils Platz neun) und Salzgitter (Platz zehn) liegen in ihren Größenkategorien unter den ersten zehn. Die Stadtbibliothek in Hildesheim erreichte bei den Großstädten immerhin den zweiten Platz in der Kategorie Wirtschaftlichkeit. Achims Bücherei belegt bei den Städten mit 15 000 bis 30 000 Einwohner nicht nur Rang drei in der Kategorie Wirtschaftlichkeit, sondern zudem Platz vier bei der Kundenorientierung.

Bibliotheken-Ranking - Aus NRW nur Münster in der Spitzengruppe
Gütersloh (ddp-nrw). Im bundesweiten Leistungsvergleich der öffentlichen Bibliotheken in den deutschen Großstädten (ab 100 000 Einwohner) hat es Münster als einzige nordrhein-westfälische Kommune in die Top Ten geschafft. In dem Bibliotheksindex brachte es die westfälische Stadt auf den vierten Platz. Unter den Städten mit einer Einwohnerzahl von 50 000 bis 100 000 kam aus NRW Herten auf den dritten, Gütersloh auf den sechsten und Gladbeck auf den achten Platz.

Sachsen-Anhalts Büchereien schneiden im Bundesvergleich mäßig ab
Gütersloh/Genthin (ddp-lsa). Öffentliche Bibliotheken aus Sachsen-Anhalt haben bei einem bundesweiten Leistungsvergleich von Büchereien nur mit mäßigem Erfolg abgeschnitten. Der Bibliotheksverbund Jerichower Land belegte bei den öffentlichen Bibliotheken in Städten mit weniger als 15 000 Einwohnern den 20. Platz von 34 Teilnehmern, wie aus dem am Mittwoch in Gütersloh
veröffentlichten Bibliotheksindex (BIX) hervorgeht. Die Stadtbibliothek Naumburg erreichte unter 48
Büchereien in Städten zwischen 30 000 bis 50 000 Einwohnern den 39. Platz. Weitere Bibliotheken aus Sachsen-Anhalt nahmen nicht an dem Wettbewerb teil.