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11.5.: theater und literatur aktuell +++ theater und literatur

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Berlin: Netzwerk europäischer Literaturzentren gegründet +++ Mülheim/Ruhr: Mülheimer Theatertage beginnen am Samstag +++ Dresden: «Das Leben der anderen» kommt auf die Bühne +++ Recklinghausen: Künstler können sich um Kabarettpreis bewerben +++ Emden: Deutsch-niederländisches Jugendtheater-Festival


Berlin: Netzwerk europäischer Literaturzentren gegründet
Berlin (ddp). Literaturzentren aus Europa haben jetzt ein gemeinsames Dach: Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD), die Schriftsteller Ilija Trojanow und Lenart Zajc sowie die Geschäftsführerin der Robert-Bosch-Stiftung, Ingrid Hamm, stellten am Freitag in Berlin die Halma-Initiative vor. Das Netzwerk umfasst 16 Literaturzentren aus elf europäischen Ländern und wird weiter ausgebaut.
Halma ermöglicht es europäischen Literaten, Lektoren, Übersetzern und Literaturvermittlern durch Stipendien, für zwei Monate in unterschiedlichen Literaturzentren zu arbeiten. Das Auswärtige Amt fördert die Initiative, in dem es aus seinem Kulturhaushalt ein Stipendium für einen Literaturschaffenden finanziert.

Mülheim/Ruhr: Mülheimer Theatertage beginnen am Samstag
Mülheim/Ruhr (ddp-nrw). Die Mülheimer Theatertage «Stücke» beginnen am Samstag (12. Mai). Gesucht werden nach Veranstalterangaben die innovativsten Stücke der laufenden Theatersaison. Die Preisvergabe erfolgt im Anschluss an die letzte Aufführung des Festivals. Die fünfköpfige Jury wird ihre Entscheidung öffentlich diskutieren. Zudem kürt das Publikum den besten Autor mit einer undotierten Auszeichnung. Die Theatertage dauern bis zum 2. Juni.
Zu sehen sein wird nach Veranstalterangaben in diesem Jahr erneut eine Arbeit der Nobelpreisträgerin für Literatur, Elfriede Jelinek. Dabei handele es sich um das Jelinek-Stück «Ulrike Maria Stuart» in einer Inszenierung des Thalia Theaters Hamburg. Jelinek hatte bereits 2002 und 2004 den mit 15 000 Euro dotierten Mülheimer Dramatikerpreis gewonnen.
In dem Stück «Ulrike Maria Stuart» werden den Angaben nach die beiden «Ikonen» des bewaffneten Widerstandes der Roten Armee Fraktion, Ulrike Meinhof und Gudrun Ensslin, mit den historischen Gestalten Maria Stuart und Elisabeth I. gespiegelt. Das Stück, das auf einem 100-seitigen Konvolut von Elfriede Jelinek basiert, hatte Ende Oktober 2006 Premiere in Hamburg.
Zudem werden bei den Theatertagen noch sieben weitere Stücke gezeigt. Zu sehen sind unter anderem «Die Probe (Der brave Simon Korach)» von Lukas Bärfuss in einer Inszenierung der Münchner Kammerspiele und «Wörter und Körper» von Martin Heckmanns in einer Inszenierung des Schauspiels Stuttgart.
Das Stück «Schwarze Jungfrauen» von Feridun Zaimoglu und Günter Senkel ist in einer Aufführung von Hebbel am Ufer Berlin vertreten. Inszeniert werden dabei fünf Gespräche, die das Autorenduo mit Musliminnen in Deutschland geführt hatte.

Dresden: «Das Leben der anderen» kommt auf die Bühne
Dresden (ddp). Das Oscar-prämierte Stasi-Kinodrama «Das Leben der anderen» von Florian Henckel von Donnersmarck kommt in Dresden auf die Theaterbühne. In einer Bearbeitung von Albert Ostermeier werde es am 16. Februar 2008 im Kleinen Haus des Staatsschauspiels Dresden uraufgeführt, kündigte Intendant Holk Freytag am Donnerstag an. Regie führe Hermann Schein.
Insgesamt plant das Staatsschauspiel für die kommende Spielzeit 25 Premieren, darunter sechs Uraufführungen. Vorgesehen ist zudem die Wiederaufnahme von 36 Inszenierungen.
Laut Chefdramaturg Stefan Schnabel würden in der neuen Spielzeit mit den verschiedenen Stücken im Schwerpunkt «die verschiedensten Spielarten von Widerstand» inszeniert. Für Freytag bedeutet Widerstand keine Verweigerung, sondern sei die «offensivste Form des Mitgestaltens».
Den Saisonauftakt bildet am Schauspielhaus am 12. Oktober Büchners «Woyzeck» unter der Regie von Volker Lösch. Die Premiere sei nach der «Orestie» des Aischylos und Gerhart Hauptmanns «Die Weber» der dritte Teil der Auseinandersetzung des Hauses mit "Ursprung, Gefährdung und Zukunft der Demokratie in den neuen Bundesländern», hieß es. Löschs umstrittene «Weber»-Inszenierung war von Theaterkritikern 2005 zum Schauspielereignis der Saison gekürt worden.
Zu den Premieren der nächsten Spielzeit gehören am Schauspielhaus ferner «Prometheus» von Aischylos, Anton Tschechovs Drama «Platonow» sowie Shakespeares «Othello». Am Kleinen Haus werden unter anderen Goethes «Wahlverwandtschaften» und Molières «Tartuffe» neu inszeniert. Dort wird am 12. Dezember auch eine «Antigone»-Version der israelischen Autorin und Regisseurin Yael Ronen uraufgeführt. Entgegen den ursprünglichen Plänen wird «Die Ermittlung» von Peter Weiss laut Freytag erst in der Spielzeit 2008/09 wieder aufgenommen.
Ab der Spielzeit 2009/10 wird Wilfried Schulz die Intendanz übernehmen, der derzeit noch Schauspiel-Intendant in Hannover ist.
http://www.staatsschauspiel-dresden.de

Recklinghausen: Künstler können sich um Kabarettpreis bewerben
Recklinghausen (ddp-nrw). Um den mit 3000 Euro dotierten Recklinghäuser Kabarettpreis - kurz «Max» - können sich ab sofort Solokünstler und Ensembles bewerben. Die Auszeichnung soll am 28. Oktober verliehen werden, wie die Stadtverwaltung am Donnerstag mitteilte.
Der «Max» will den Angaben zufolge vor allem «politisches Wortkabarett alter Schule» fördern. Die satirische Auseinandersetzung mit Politik und Gesellschaft soll im Zentrum des Programms stehen. Auch dürfe Schildbürgertum humorvoll entlarvt werden, hieß es. Schlagfertige Wortakrobaten mit einem Hang zu gut gesetzten Pointen sind aufgefordert, sich zu bewerben. Bewerbungsunterlagen (Video, CD, DvD mit Teilen des aktuellen Programms sowie Pressestimmen und knapper Biografie) sollten bis zum 1. August an Frau Christa Kroppen, Kühlstraße 76, 45659 Recklinghausen geschickt werden.
Der «Dr. H. Max Kroppen Kabarettpreis» wurde von Christa Kroppen und ihrer Familie im Andenken an ihren Mann initiiert. Er wird von Recklinghäuser Sponsoren und von der Stadt Recklinghausen als Kooperationspartner mitgetragen. Der Erlös des Abends kommt dem Deutschen Kinderschutzbund Recklinghausen zu Gute.

Emden: Deutsch-niederländisches Jugendtheater-Festival
Emden (ddp-nrd). Zeitgenössisches Kinder- und Jugendtheater aus Deutschland und den benachbarten Niederlanden wird im ostfriesischen Emden auf die Bühne gebracht. Zum Auftakt des zweisprachigen Theaterfestivals «vis à vis» fällt am Montag im Neuen Theater der Vorhang für das Stück «Die Nibelungen», wie die Landesbühne Niedersachsen Nord am Donnerstag in Wilhelmshaven ankündigte. Bei der fünften Auflage des Festivals folgen bis Mittwoch sechs weitere Aufführungen verschiedener Produktionen aus beiden Ländern.
Im Rahmenprogramm wird in Vorträgen und Workshops gezeigt, wie eine Theateraufführung entsteht. Die Veranstaltungen dienen auch als Plattform für den kulturellen Dialog. Abgerundet wird das Programm durch ein Camp, in dem Theaterpädagogen bereits seit Mitte Januar mit Kindern und Jugendlichen aus beiden Ländern arbeiten.
http://www.landesbuehne-nord.de