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Düsseldorf: Vivaldi-Oper "Montezuma" darf nicht aufgeführt werden +++ Kiel: 20. Schleswig-Holstein-Musikfestival gestartet +++ München: Opernstars gehen gegen nicht lizenzierte Aufnahmen vor +++ Gelsenkirchen: Monumentale «Turandot»-Inszenierung +++ Neustrelitz: Rund 30 000 Besucher bei Schlossgartenfestspielen +++ Stralsund: Ostseefestspiele mit «West Side Story» eröffnet
Düsseldorf: Vivaldi-Oper "Montezuma" darf nicht aufgeführt werden
Die rund 250 Jahre lang verschollene Oper "Montezuma" des venezianischen Komponisten Antonio Vivaldi (1678-1741) wird vorläufig nicht auf die Bühnen kommen. Die 12. Zivilkammer des Düsseldorfer Landgerichtes hat eine in Deutschland und Italien geplante Inszenierung des 1733 zuerst aufgeführten Werkes am Montag per einstweilige Verfügung untersagt. Das Düsseldorfer Kulturfest "Altstadtherbst" hatte zusammen mit der toskanischen Stadt Barga in den nächsten Wochen mehrere Aufführungen von "Montezuma" vorgesehen. Dagegen hatte die Berliner Sing-Akademie geklagt, die sich als Besitzerin der Urheberrechte an dem Vivaldi-Fund sieht. Nach dem Urteil des Gerichtes ist die Sing-Akademie deswegen Inhaberin der Rechte, da sie das historische und nie erschienene Werk nach Erlöschen des Urheberrechtes durch eine Verbreitung im Internet erstmals öffentlich gemacht habe. Die Oper um den unglücklichen Aztekenkönig galt seit ihrer Erstaufführung 1733 in Venedig als verloren, bis sie vor einiger Zeit im Archiv der Sing-Akademie in Berlin entdeckt worden war.
Quelle: 3sat
Kiel: 20. Schleswig-Holstein-Musikfestival gestartet
Kiel (ddp-nrd). Mit einem Brahms-Abend hat am Sonntag in Kiel die 20. Saison des Schleswig-Holstein-Musikfestivals begonnen. Das NDR-Sinfonieorchester wurde erstmals von Dirigent Michael Tilson Thomas geleitet. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Peter-Harry Carstensen (CDU) und Festivalintendant Rolf Beck eröffneten das diesjährige Programm, das unter dem Motto «Japan - Insel der Klänge» steht.
Bis zum 28. August erwarten die Festivalbesucher 158 Veranstaltungen in ganz Schleswig-Holstein. International bekannte Künstler und Orchester gestalten das Programm. Höhepunkt des Länderschwerpunktes Japan wird die Uraufführung der Oper «Madrugada» des japanischen Komponisten Ichiro Nodaira am 19. August im Kieler Opernhaus sein. Bei zahlreichen Veranstaltungen im Lande stellen sich buddhistische Priesterchöre, Trommelvirtuosen, aber auch japanische Jazz-Virtuosen dem internationalen Publikum vor.
http://www.shmf.de
München: Opernstars gehen gegen nicht lizenzierte Aufnahmen vor
München (ddp). Mit juristischen Mitteln gehen die Opernstars José Carreras und Placido Domingo gegen nicht lizenzierte Aufnahmen vor. Wie das Nachrichtenmagazin «Focus» am Sonntag vorab berichtet, müssen diejenigen, die eine Aufnahme der Tenöre aus dem britischen Musikverlag Bestdirect über Ebay verkaufen, damit rechnen, dass ihnen ein Anwalt im Auftrag der Klassikstars eine Abmahnung zusendet.
«Die Tenöre haben diese Aufnahmen nicht lizenziert», begründete der Hamburger Anwalt Gerhard Rau laut Magazin sein Vorgehen. Rund 26 Ebay-Anbieter, die die CDs im Handel erwarben, sollen den Angaben zufolge nun über 800 Euro zahlen.
Gelsenkirchen: Monumentale «Turandot»-Inszenierung
Gelsenkirchen (ddp-nrw). Rund 29 000 Zuschauer haben am
Samstagabend in der Veltins-Arena in Gelsenkirchen die Giacomo-Puccini-Oper «Turandot» besucht. Die nach Veranstalterangaben größte Opernproduktion aller Zeiten wurde vom chinesischen Regisseur Zhang Yimou aufwändig in Szene gesetzt. Die einzelnen Akte quittierte das Publikum mit begeistertem Applaus.
Auf einer rund 140 Meter breiten und 42 Meter tiefen Bühne wurde die Verbotene Stadt in Peking nachgestellt. Unter dem Licht von 1000 Scheinwerfern erweckten mehr als 500 Mitwirkende, darunter der 120 Sänger umfassende Chor, etwa 70 Tänzer und Akrobaten sowie rund 150 Statisten die gewaltige Kulisse zum Leben. Sopranistin Irina Gordei als «Turandot» und Tenor Nicola Martinucci als «Prinz Calaf» agierten in den Hauptrollen. Maestro Janos Ács dirigierte das Orchester.
«Turandot» erzählt die Geschichte der gleichnamigen chinesischen Prinzessin. Alle Männer, die ihr den Hof machen, scheitern an drei von ihr gestellten Rätseln und werden dafür hingerichtet. Nur Prinz Calaf kann die Fragen beantworten. Dennoch verwehrt ihm Turandot die Eheschließung. Der unsterblich verliebte Calaf stellt nun seinerseits ein Rätsel: Wenn Turandot seinen Namen vor Sonnenaufgang erfahre, werde er ihr Todesurteil akzeptieren. Doch schließlich weckt er mit einem Kuss die Gefühle der Prinzessin, und sie verschont ihn.
Die Aufführung in der Veltins-Arena beendet die Europa-Tournee der Puccini-Oper. Zuvor war das Werk in Paris und München zu sehen. Uraufgeführt wurde die musikalische Liebesgeschichte bereits 1998 vor der Originalkulisse der Verbotenen Stadt. 2003 inszenierte Zhang Yimou die Oper zum ersten Mal als Stadionproduktion im südkoreanischen Seoul.
Neustrelitz: Rund 30 000 Besucher bei Schlossgartenfestspielen
Neustrelitz (ddp-nrd). Rund 30 000 Musikfreunde haben in dieser Saison die Schlossgartenfestspiele in Neustrelitz besucht. Diese Zahl liege knapp unter dem Vorjahresergebnis, sagte Festspieldirektor Lothar Kempf zum Abschluss der Operetten-Festspiele am Sonntag.
«Die wirtschaftlich schwierige Situation gerade in den neuen Bundesländern wirkt sich auch negativ auf den Kulturbetrieb aus», sagte Kempf. Immerhin kämen rund 90 Prozent der Besucher aus Ostdeutschland. Zudem sei die diesjährigen Spielzeit vom 11. Juni bis 10. Juli zu früh angesetzt gewesen, um vom erwarteten Urlauberstrom in der Region ausreichend zu profitieren.
Den Hauptteil der Festspiele bildeten die insgesamt 15 Vorstellungen der Operette «Die lustige Witwe» von Franz Lehar. Die Freiluft-Inszenierung für rund 200 Mitwirkenden des Landestheaters Neustrelitz, der Deutschen Tanzkompanie und der Neubrandenburger Philharmonie sahen rund 27 000 Besucher. Am Freitag war der 150 000. Besucher seit dem Start der ersten Festspiele vor fünf Jahren in Neustrelitz begrüßt worden. Im kommenden Jahr steht «Der Vogelhändler» im Mittelpunkt des Festivals.
http://www.schlossgartenfestspiele.de
Stralsund: Ostseefestspiele mit «West Side Story» eröffnet
Stralsund (ddp-nrd). Mit einer Open-Air-Aufführung der «West Side Story» von Leonard Bernstein sind am Samstagabend auf einem Schiff im Stralsunder Stadthafen die 3. Ostseefestspiele eröffnet worden. Bei sonnigem Wetter verfolgten mehr als 1100 Zuschauer das weltbekannte Musical in der Inszenierung von Anton Nekovar.
Vor der Kulisse des Strelasunds und der Insel Rügen präsentierten fast 100 Mitwirkende, unter ihnen zahlreiche Gastkünstler, die Geschichte einer verbotenen Liebe am Rande der Bandenrivalität in der New Yorker West Side. Das Stück wird bis zum 24. August 19 Mal auf den Planken eines umgebauten Frachtschiffs an der Kreuzfahrtpier gezeigt. Erwartet werden mehr als 15 000 Zuschauer.
Die Ostseefestspiele bieten zudem das Kurzgeschichten-Ballett «Eine Hand voll Leben» der Choreographin Silvana Schröder auf dem Greifswalder Marktplatz und das rasante Degen-Schauspiel «Die drei Musketiere» in der Klosterruine Greifswald-Eldena mit Hannes Rittig in der Hauptrolle. Für Kinder wird erneut das Musical «Pippi Langstrumpf» aufgeführt.
http://www.theater-vorpommern.de