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1.4.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Dortmund: Wagners Siegfried unter Leitung von Hans Wallat im Konzerthaus +++ Halle: 25. Internationales Kinderchorfestival im Mai +++ Berlin: Bach-Handschriften gerettet - Abschluss des Bach-Patronats

Dortmund: Wagners Siegfried unter Leitung von Hans Wallat im Konzerthaus
Nach dem Vorabend "Das Rheingold" im März 2003 und "Die Walküre" im November 2003 wird das einzigartige Projekt zum 75. Geburtstag von Hans Wallat am 4. April 2004 mit "Siegfried" fortgesetzt.
Die halbszenische Aufführung mit ausgefeilter Lichtregie und Stars wie Luana DeVol (Brünnhilde), Stig Andersen (Siegfried), Helmut Pampuch (Mime), Robert Hale (Der Wanderer), Hartmut Welker (Alberich) u.a. wird wieder von Gudrun Hartmann (szenische Realisation) und Andreas Fuchs (Lichtdesign) betreut.
Auf Grund der kurzfristigen Erkrankung von Prof. Dr. Peter Wapnewski, hält Manfred Jung, der offizielle Referent der Einführungsvorträge der Bayreuther Festspiele, den Einführungsvortrag am 28. März um 17.00 Uhr ? allerdings nicht im Kleinen Saal, sondern im Stadtfoyer des Konzerthauses.
Begeisterte Pressestimmen dokumentieren den Erfolg des Konzerthaus-Rings. Schon jetzt ist man neugierig auf den "Siegfried", der die schlafende Brünnhilde erwecken wird - am 4. April 2004 an gleicher Stelle. ? Für Siegfried gibt es noch wenige Restkarten!
(Stefan Pieper)

Halle: 25. Internationales Kinderchorfestival im Mai
Halle (ddp-lsa). Chöre aus zehn Ländern und zwei Tanzgruppen werden zum 25. Internationalen Kinderchorfestival in Halle erwartet. Bei der Jubiläumsveranstaltung vom 6. bis 9. Mai seien mehrere Höhepunkte der besonderen Art geplant, teilte Chorchefin Sabine Bauer am Mittwoch in der Saalestadt mit. So gäbe es neben den traditionellen Festivalskonzerten, den Sonderkonzerten und der «Singenden Meile» einen «Projekttag Musik» für Schüler in der Händel-Halle und die Uraufführung eines Chorwerkes mit einem befreundeten niederländischen Chor.
Bereits seit längerem sei geplant, unter dem Motto «Befindlichkeiten» Gefühle und Gedanken von Kindern und Jugendlichen aufzugreifen und in eine musikalische Form zu bringen. Nunmehr liege das Ergebnis vor. Ausgangspunkt waren laut Chorchefin von den Chorkindern beantwortete Fragebögen nach denen dann die Texte entstanden. Sie setzte der Belgier Kurt Bikkembergs in Noten um. Es entstand ein Liederzyklus mit zehn Stücken, den der Kinderchor der Stadt Halle und der Haags Kinderkoor aus Den Haag zur Eröffnung des Festivals erstmals vortragen. Das 30-minütige Konzert lebe neben dem Gesang auch von Bewegung, Körpermusik und dem Einsatz ungewöhnlicher Instrumente, sagte die Chorchefin. Im Juni sei eine weitere Aufführung in Den Haag geplant.
Noch Sorgen bereitet die Unterbringung der jungen Sänger zwischen 10 und 18 Jahren. Sie erfolgt ausschließlich bei Gasteltern. Dafür würden derzeit noch 350 Betten benötigt. Unverständlich sei, dass für den Projekttag Musik, eine Veranstaltung für Schüler der ersten bis vierten Klassen derzeit wenig Interesse besteht. Bislang hätten sich lediglich 300 Schüler mit ihren Lehrern angemeldet. An diesem Tag stellen sich Instrumentenbauer vor, es können historische Tänze erlernt werden, es wird gesungen und es gibt Überraschungen.
Die Geburtsstunde des Kinderchorfestivals schlug 1980, als drei hallesche Kinderchöre zu gleicher Zeit Gäste aus dem Ausland hatten und gemeinsam auftraten.

Berlin: Bach-Handschriften gerettet - Abschluss des Bach-Patronats
Berlin (ddp). Die Originale der Werke von Johann Sebastian Bach (1685-1750) sind für weitere Generationen gesichert. Das betonte die Generaldirektorin der Staatsbibliothek zu Berlin, Barbara Schneider-Kempf, zum Abschluss der Restaurierung von 3579 schwer und schwerstbeschädigten Bach-Autographen am Mittwoch in Berlin.
Dies sei möglich geworden durch das so genannte Papierspaltverfahren von Restaurierungsexperten und die private finanzielle Unterstützung von 11000 Bach-Liebhabern aus 13 Ländern. Innerhalb von vier Jahren spendeten sie 1,8 Millionen Euro für den Erhalt der originalen Notenblätter.
Unter den vor Tintenfraß geretteten Bach-Handschriften sind Hauptwerke wie die Brandenburgischen Konzerte, die Matthäus- und die Johannespassion, das Weihnachtsoratorium und die h-Moll-Messe. Mit fast 8000 Notenblättern besitzt die Berliner Staatsbibliothek rund 80 Prozent aller erhaltenen Bach-Werke. Die rund 300 Jahre alten Kompositionen waren von Bach mit Tinten geschrieben worden, die im Laufe der Zeit oxidierten. Das Papier bekam großflächige Braunfärbungen und wurde dünner und brüchig. In den 20er Jahren hatte der Vorläufer der Staatsbibliothek, die Preußische Staatsbibliothek, erste restauratorische Maßnahmen unternommen. Der Tintenfraß konnte jedoch nicht gestoppt werden.
Das seit dem 19. Jahrhundert bekannte Verfahren der Papierspaltung und festigung wurde vom fachlichen Leiter des Zentrums für Bucherhaltung, Wolfgang Wächter, weiterentwickelt. Gleichzeitig baute er in der Staatsbibliothek eine Expertengruppe für das Verfahren auf. Ohne die rettenden Maßnahmen wären die Bach-Handschriften in absehbarer Zeit für die Menschheit verloren gewesen, betonte der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Klaus-Dieter Lehmann. Er dankte auch den «Freunden der Staatsbibliothek zu Berlin», die das Bach-Patronat ins Leben gerufen und damit die weltweiten Spenden eingeworben hatten.
Am Abend sollte auf einer Festveranstaltung im Beisein von Bundespräsident Johannes Rau allen Mäzenen, Förderern und Beteiligten am Bach-Patronat gedankt werden. Erwartet wurden dazu auch rund 400 Spender. Ab Donnerstag sind einige der originalen Notenblätter von Bach für drei Tage vom 1. bis 3. April im Rahmen einer Ausstellung in der Staatsbibliothek an der Potsdamer Straße zu sehen. Dokumentiert wird auch der Prozess der Restaurierung der Handschriften.
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