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Potsdam: Kulturministerium vergibt Arbeitsstipendien für bildende Künstler +++ Halle: Malerei von Hans Jaenisch in der «Talstrasse» +++ Mainz: Kunstpreis geht an Bildhauer Ansgar Nierhoff
Potsdam: Kulturministerium vergibt Arbeitsstipendien für bildende KünstlerPotsdam (ddp-lbg). Das Kulturministerium vergibt in diesem Jahr drei Arbeitsstipendien für bildende Künstler. Damit solle diesen für den Zeitraum September bis Dezember 2004 die Möglichkeit gegeben werden, konkrete künstlerische Arbeitsvorhaben vorzubereiten, umzusetzen oder weiterzuführen, sagte ein Sprecher am Mittwoch in Potsdam. Bewerben können sich Künstler, die ihren Wohnsitz oder Schaffensschwerpunkt in Brandenburg haben.
Über die Vergabe der Stipendien berät eine unabhängige Jury. Ausschlaggebend sind die Qualität der bisherigen künstlerischen Arbeit und das geplante Vorhaben.
Bewerbungsunterlagen und Informationen über das Bewerbungsverfahren sind erhältlich im Kulturministerium, Referat 36, Dortustraße 36, 15567 Potsdam, Telefon: 0331/866 4965. Die Unterlagen sind auch unter www.kulturportal-brandenburg.de zu finden. Die Bewerbungen müssen bis 3. Juni eingereicht werden.
Halle: Malerei von Hans Jaenisch in der «Talstrasse»
Halle (ddp-lsa). Der Kunstverein «Talstrasse» in Halle eröffnet am Freitag in seiner Galerie am Saaleufer eine Ausstellung mit Arbeiten des Malers Hans Jaenisch (1907-1989). Präsentiert werden bis zum 23. Mai vor allem Werke aus den frühen sechziger Jahren, die bislang noch in keiner eigenen Ausstellung zu sehen waren. Er freue sich, dass es gelungen sei, diese Arbeiten parallel zur Schau von Jaenischs Weggefährten Fritz Winter zu zeigen. Sie sei derzeit in der Stiftung Moritzburg in Halle zu sehen, sagte Kunstvereinschef Matthias Rataiczyk.
Hans Jaenisch, 1907 in Eilenstedt bei Halberstadt geboren, gehörte zu einer Generation von Künstlern, die von vielfältigen modernen Strömungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts geprägt wurden. Seit 1923 lebte er in Berlin. Als 1934 sein Name in einer Ausstellung mit vielen anderen Malern der Klassischen Moderne wie Beckmann, Corinth, Feininger, Heckel oder Kokoschka stand, wurden die Nationalsozialisten auf ihn aufmerksam. Er erhielt Ausstellungsverbot. 1948 reagierte Jaenisch mit Künstlern der sogenannten «Neuen Gruppe» auf die Blockade und Spaltung Berlins und trieb dann vor allem mit Fritz Winter die Entwicklung einer abstrahierenden Kunst in Westdeutschland voran. Er erhielt zahlreiche Preise und starb 1989 auf der nordfriesischen Insel Amrum. Obwohl Jaenisch nie eine Kunstakademie besucht hatte, hat er laut Rataiczyk eine bemerkenswerte Maltheorie entwickelt, die meisterlich sei. Der Künstler spiele in seinen Arbeiten mit Farben und Formen und öffne dem Betrachter so den Blick für neue Dimensionen.
http://www.kunstverein-talstrasse.de
Mainz: Kunstpreis geht an Bildhauer Ansgar Nierhoff
Mainz (ddp-swe). Der renommierte Bildhauer Ansgar Nierhoff ist der diesjährige Träger des Kunstpreises Rheinland-Pfalz. Die mit 10 000 Euro dotierte Auszeichnung würdige «einen herausragenden Künstler, einen ausgezeichneten Lehrer und einen überzeugenden Vertreter für die Erfordernisse der bildenden Kunst», betonte Kulturminister Jürgen Zöllner (SPD) am Mittwoch in Mainz. Zwei Förderpreise im Wert von jeweils 3000 Euro gehen an die bildenden Künstler Jan Leven aus Bereborn in der Eifel und Paloma Varga Weisz aus Neustadt an der Weinstraße. Die Auszeichnungen werden von Zöllner am 1. September überreicht.
Nierhoff habe die fünfköpfige Jury überzeugt, da er es «meisterhaft» verstehe, «Standpunkte, Anregungen, Fragen oder Widersprüche aufzugreifen und sich für eine Vertiefung oder Klärung von Positionen einzusetzen». Dies gelte sowohl für öffentliche Diskussionen als auch für sein künstlerisches Schaffen. Zudem lege der 1941 in Meschede geborene und in Köln lebende Professor seit 15 Jahren «Spuren in Rheinland-Pfalz» als Künstler und Hochschullehrer an der Akademie für Bildende Künste der Mainzer Universität.
Mit dem Kunstpreis zeichnet das Land jährlich abwechselnd herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Literatur, der bildenden Künste, der Musik, der darstellenden Künste und des Films aus. Die Preisträger sollen durch Geburt, Wohnsitz oder künstlerisches Wirken mit Rheinland-Pfalz verbunden sein.