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19.09.: bildende kunst - aktuell +++ bildende kunst

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+++ Umfassende Manet-Schau ab Samstag in Stuttgart +++ Sturm auf die Pinakothek der Moderne - 100 000. Besucher begrüßt +++ Staubsauger und Erotik - Kunsthalle Bielefeld zeigt Koons-Arbeiten +++ Ulmer Museum spannt den Bogen von der Spätgotik zur Videokunst +++ Vier Jahrzehnte Gebrauchsgrafik Werke von Günter Kerzig in Gera +++ Aus fernen Ländern - Museum Küppersmühle zeigt Kunst aus China +++

Umfassende Manet-Schau ab Samstag in Stuttgart
Stuttgart (ddp-bwb). Die Staatsgalerie Stuttgart widmet dem französischen Künstler Edouard Manet ab Samstag eine ehrgeiziges Ausstellungsprojekt. Bis zum 9. Februar 2003 werden im neuen Erweiterungsbau 50 hochkarätige Werke Manets und rund dreißig Arbeiten von berühmten Künstlerkollegen gegenübergestellt. Die Schau mit dem Titel «Edouard Manet und die Impressionisten» ist nach Angaben der Veranstalter die erste umfassende Manet-Ausstellung in Deutschland. Sie soll bis zu 250 000 Besucher in die Staatsgalerie locken. Zu sehen sind neben berühmten Gemälden Manets wie «Die Eisenbahn» oder «Im Wintergarten» unter anderem Arbeiten von Claude Monet, Auguste Renoir, Edgar Degas oder Camille Pissarro. Ausgangspunkt der Ausstellung ist das Manet-Bild «Der Maler Monet in seinem Atelier» aus dem Besitz der Stuttgarter Staatsgalerie. Darauf basierend analysiert die Schau die besondere Position des Künstlers Manet innerhalb des Impressionismus. Edouard Manet (1832 - 1883) gilt als Wegbereiter des Impressionismus. Er hatte großen Einfluss auf jüngere Künstlerkollegen ausgeübt und den Impressionismus damit maßgeblich mit initiiert. Andererseits wurde er später selbst wieder von den jungen Impressionisten beeinflusst. So hellte sich seine Farbpalette unter dem Eindruck von Werken Monets und Renoirs in seinem Spätwerk deutlich auf. Manet schloss sich aber nie offiziell dem Künstlerkreis der Impressionisten an und nahm auch nie an deren Ausstellungen teil. Für das Projekt hat die Staatsgalerie zahlreiche Leihgaben aus Deutschland, Europa und Übersee zusammengetragen. Anlässlich der Ausstellung ist das Haus länger als üblich geöffnet: Außer montags ist die Manet-Schau täglich von 10.00 Uhr bis 20.00 Uhr zu sehen, donnerstags bis 21.00 Uhr. Zur Ausstellung erscheint auch ein 300-seitiger Katalog zum Preis von 23 Euro. Der Eintritt kostet neun Euro, ermäßigt sechs Euro. (folgt ddp-Hintergrund und Korrespondentenbericht) (Internet: http://www.staatsgalerie.de)

Sturm auf die Pinakothek der Moderne - 100 000. Besucher begrüßt
München (ddp-bay). Der Besucheransturm auf die neue Pinakothek der Moderne ist ungebrochen. Drei Tage nach der feierlichen Eröffnung des Münchner Kunsttempels wurde am Donnerstagmittag bereits der 100 000. Besucher begrüßt: Kunstminister Hans Zehetmair (CSU) gratulierte der 30-jährigen Münchnerin Dagmar Kendzia mit einem Blumenstrauß. Der Minister zeigte sich von dem Andrang auf das neue Museum überwältigt. Er betonte: «Es sind in den ersten Tagen noch mehr Menschen gekommen, als wir ohnehin erwartet haben.» In der Eröffnungswoche ist der Eintritt kostenlos. Mit der Pinakothek der Moderne wurde am Montag eines der bedeutendsten Museen für Kunst des 20. und 21. Jahrhundert eröffnet. Sie bietet auf 12 000 Quadratmetern Ausstellungsfläche Raum für vier bedeutende Kunstsammlungen. Neben zeitgenössischer Malerei und Skulptur sind Design, Architektur und Graphik zu sehen. Seit Dienstag ist das Museum für die Öffentlichkeit zugänglich.

Staubsauger und Erotik - Kunsthalle Bielefeld zeigt Koons-Arbeiten
Bielefeld (ddp). Die Kunsthalle Bielefeld zeigt eine Retrospektive des amerikanischen Malers und Pop-Künstlers Jeff Koons. Von Sonntag bis zum 10. November sind Gemälde, Photografien und Grafiken aus dem Zeitraum 1980 - 2002 zu sehen. Ausgestellt sind neben 30 großformatigen Bildern auch die Serien «Equilibrium, Luxury and Degradation» und «Made in Heaven», mit denen Koons zum derzeit «international berühmtesten Grenzgänger zwischen Kunst und Kitsch» wurde, wie eine Sprecherin am Donnerstag sagte. Zu seinen herausragenden Arbeiten zählen die «dreidimensionalen» Gemälde, in denen er Haushaltsgeräte wie Staubsauger zu monumentalen Gebilden komponierte. Einen weiteren Schwerpunkt der Ausstellung bildet seine Beschäftigung mit Werbung und Sexualität. So sind die großformatigen, erotischen Fotografien zu sehen, die Koons mit dem italienischen Porno-Star Cicciolina zeigen. Der 1955 in York/Pennsylvania geborene Jeff Koons sieht sich mit seinen spektakulären Arbeiten in der Tradition von Marcel Duchamp, Roy Lichtenstein und Andy Warhol. Koons fügt Alltagsgegenstände neu zusammen und arbeitet damit an der künstlerischen Erhöhung der Trivialkultur. (Internet: http://www.kunsthalle-bielefeld.de)

Ulmer Museum spannt den Bogen von der Spätgotik zur Videokunst
Ulm (ddp-bwb). 24 Kunstwerke aus der Zeit der Spätgotik bis in die Gegenwart zeigt das Ulmer Museum ab Samstag (19.00 Uhr). Es handelt sich um sämtliche Ankäufe des Vereins «Freunde des Ulmer Museums», der vor 20 Jahren gegründet wurde. Herausragend sind nach Auskunft von Museumssprecher Gerald Jasbar das älteste und das jüngste Werk: Ein Altarflügel der oberschwäbischen Meister Jörg Stocker und Martin Schaffner, der der Spätgotik zugerechnet wird, und das Video-Objekt «Bioneutral Net» von Nam June Paik aus dem Jahr 1992. Der gebürtige Koreaner ist ein Pionier der Videokunst. Das Ulmer Museum widmet sich schwerpunktmäßig der mittelalterlichen Kunst insbesondere aus der Region Ulm. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die klassische Moderne - ohne regionalen Bezug. Zu den Erwerbungen des Vereins zählen daher auch grafische Blätter von Georges Braque, Otto Dix und George Grosz. Die Ausstellung «Von der Spätgotik zur Moderne» ist bis zum 24. November zu sehen. (Im Internet: http://www.museum.ulm.de)

Vier Jahrzehnte Gebrauchsgrafik Werke von Günter Kerzig in Gera
Gera (ddp-lth). Arbeiten von Günter Kerzig können seit Donnerstag in Gera in Augenschein genommen werden. Anlässlich seines 70. Geburtstages würdigt die Sparkasse Gera-Greiz mit der Ausstellung «Vier Jahrzehnte Gebrauchsgrafik» das Lebenswerk des Künstlers. Die Schau in der hauseigenen Galerie vereint mehr als 150 Exponate. Präsentiert wird insbesondere das umfangreiche Plakatschaffen Kerzigs, der in Berlin geboren wurde, in Leipzig eine Lehre als Fotolithograf absolvierte und dort Gebrauchsgrafik studierte, ehe er sich 1960 in Gera niederließ. Das früheste gedruckte Plakat, eine Arbeit für den Leipziger Zoo, stammt von 1959, das jüngste entstand in diesem Jahr für eine Fotoausstellung im Geraer Museum für Angewandte Kunst (MAK). Dazwischen finden sich Wirtschafts- und Veranstaltungsplakate, aber auch zum Schmunzeln anregende Agitationsplakate aus den 60er Jahren. Daneben bietet die Exposition dem Besucher eine Begegnung mit Buch- und Gestaltungen von Ausstellungskatalogen, mit von Kerzig realisierten Einrichtungen von Museen, etwa das Otto-Dix-Haus, die Kunstgalerie und das MAK in Gera sowie das Stadtmuseum Pößneck. Auch die vielfältigen Entwürfe für Werbung und Verpackung fehlen nicht. Dazu gehören typografische Entwürfe ebenso wie der legendäre «ba-du-san»-Fisch. Die für eine Kinderserie von Badezusätzen entwickelte Plastikhülle in Gestalt eines grünen Fisches mit weißem «Maul» wurde 1964 als beste im Verpackungswettbewerb der DDR ausgezeichnet. Die bisher umfangreichste Personalausstellung für Günter Kerzig wird von einem umfangreichen Katalog begleitet. Zu besichtigen ist die Schau bis 25. Oktober zu den üblichen Geschäftszeiten der Sparkasse. ( http://www.sparkasse-gera-greiz.de)

Aus fernen Ländern - Museum Küppersmühle zeigt Kunst aus China
Duisburg (ddp-nrw). Das Museum Küppersmühle widmet sich der zeitgenössischen Kunst aus China. Vom 3. Oktober bis zum 12. Januar sind in der Ausstellung «CHINart» 160 Werke von 40 Künstler zu sehen, wie eine Museumssprecherin am Donnerstag berichtete. Vermittelt werden die unterschiedlichsten Perspektiven aus dem Reich der Mitte. Präsentiert werden Malerei, Photographie, Skulptur, Installations- und Videokunst. Nach Duisburg wird «CHINart» in Rom und Barcelona gezeigt. (Internet: www.museum-kueppersmühle.de)


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