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23.4.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Doris Dörrie inszeniert "Turandot" an der Berliner Staatsoper +++ Salzburger Osterfestspiele: Wirtschaftslage gut +++ Kammermusik auf Reisen - Moritzburg Festival erstmals in New York +++ Königliche Klänge - Viertes Festival der Laute in Dresden +++ Leipzig: Flämischer Regisseur Guy Joosten gibt sein Debüt mit "Der Freischütz"

Doris Dörrie inszeniert "Turandot" an der Berliner Staatsoper
(mid) Berlin, 23/4/03. Wie Intendant Peter Mussbach und Generalmusikdirektor Daniel Barenboim ankündigten, plant die Staatsoper Unter den Linden für die kommende Spielzeit sechs Opernpremieren. Im Mittelpunkt der ersten Premieren stehen die Regisseurin Doris Dörrie und der Dirigent Kent Nagano, die zusammen die Oper "Turandot" von Giacomo Puccini neu inszenieren. Die Titelpartie singt dabei Sylvie Valayre, ein von Luciano Berio neu komponierter Schluss wird erstmals in Deutschland zu hören sein.
Zu den weiteren Opernpremieren zählen Tschaikowskys "Pique Dame" (Mariusz Trelinski) mit Placido Domingo als Hermann unter der Leitung von Daniel Barenboim, Monteverdis "L\'Orfeo" (Barrie Kosky) mit René Jacobs am Pult, Schönbergs "Moses und Aron" (Regie: Peter Mussbach, Leitung: Daniel Barenboim), Henzes "Elegie für junge Liebende" (Regie: Christian Pade) sowie Verdis "Don Carlo" (Regie: Philipp Himmelmann, Leitung: Fabio Luisi). Hinzu kommen die Ballette "Onegin" in der Choreographie von John Cranko und "Cinderella" in der Choreographie von Vladimir Malakhov.
Hinsichtlich einer engeren Zusammenarbeit mit der Deutschen Oper Berlin meinte Barenboim, man sei für alles offen. "Es dürfe keinen Pool geben. Über Gastspiele könne man jedoch reden", so Barenboim. Jedes der beiden Häuser müsse autonom bleiben, sowohl künstlerisch als auch wirtschaftlich.
Quelle: http://www.klassik.com/de/currents/news/latest.htm

Salzburger Osterfestspiele: Wirtschaftslage gut
orf - Eine künstlerisch und wirtschaftlich positive Bilanz ziehen die Salzburger Osterfestspiele einen Tag nach dem Ende der Spiele 2003. Geschäftsführer Michael Dewitte sagte im APA-Gespräch, es seien enorm wichtige Festspiele gewesen, weil der neue künstlerische Leiter, Simon Rattle, beim Publikum hervorragend angekommen sei.
Rund 19.000 Menschen haben die Aufführungen allein im Großen Festspielhaus gehört und gesehen und die Osterfestspiele zu 95 Prozent ausgelastet. Probleme habe es allerdings mit Stornos von Abonnements gegeben, so Dewitte.
"Trotz Irak-Krieg und SARS - der Hauptgrund für viele Stornos aus Fernost - haben wir das wirtschaftliche Soll erreicht und fast drei Millionen Euro durch den Kartenverkauf eingespielt. Das entspricht der Hälfte unseres Gesamtbudgets von sechs Millionen Euro, subventioniert werden wir lediglich mit 3,5 Prozent oder 230.000 Euro", so Dewitte.
Mit der Fidelio-Produktion 2003 haben sich die Osterfestspiele für eine konventionelle Inszenierung entschieden. "Natürlich wollen wir ein Publikum, das viel Geld auf den Tisch legt, nicht provozieren, wir müssen auf den Geschmack unserer Kunden eingehen. Aber es ist durchaus nicht gesagt, dass wir unserem Publikum in Zukunft nicht auch kontroversere Opern vorsetzen werden. Ich glaube, es kommt ohnehin mehr auf die Musik an als auf die jeweiligen Inszenierungen, warum ein Publikum beschließt, wieder zu kommen oder weg zu bleiben", meinte Dewitte.
Der Schwerpunkt "Jazz" bei den Kontrapunkten wird bleiben, die Osterfestspiele wollen bewusst junges Publikum ansprechen. Daher soll es im kommenden Jahr 80 statt bisher 30 Jugendabos zum Preis von 150 Euro geben, ein Sponsor macht dies möglich.
"Für 2004 verhandeln wir mit dem Jazzer Bill Frisell oder Ry Cooder, aber fix ist noch nichts", so Dewitte. Klar sei allerdings, dass die nächsten "Kontrapunkte" nicht im "für Jazz unpassenden" Mozarteum, sondern im "republic" stattfinden werden und die Osterfestspiele 2004 deutlich mehr in informativere Programmhefte investieren wollen. Zudem soll auch bei neuen, unbekannten Opern - zum Beispiel "Peter Grimes" von Britten im Jahr 2005 - auf elektronische Übertitel verzichtet werden.

Kammermusik auf Reisen - Moritzburg Festival erstmals in New York
Dresden (ddp-lsc). Die Solisten des Moritzburg Festivals begeben sich in den kommenden Monaten auf große Reise. Vom 18. bis 21. September gastiert das sächsische Kammermusik-Ensemble unter Leitung des Cellisten Jan Vogler erstmals in New York, wo sie zwei Konzerte in der Carnegie Hall sowie im traditionsreichen New York Yacht Club geben, wie die Festivalleitung in Dresden mitteilte.
Auf dem Programm stehen Werke von Brahms, Beethoven, Dvorák und Schubert. Zudem wird das Klavierquintett des zeitgenössischen englischen Komponisten Thomas Ades in amerikanischer Erstaufführung zu hören sein. Weitere Gastspiele sind ferner für 2004 vorgesehen. So plant das Ensemble nach eigenen Angaben ausgedehnte Tourneen durch Deutschland und Italien.
In Sachsen bilden die Festivaltage vom 2. bis 17. August in Moritzburg den musikalischen Höhepunkt des Kammermusik-Ensembles. Schwerpunkte des Programms sind das Werk von Johannes Brahms anlässlich seines 170. Geburtstages sowie des zeitgenössischen finnischen Komponisten und Pianisten Olli Mustonen. Ferner bieten die Interpreten Werke von Saint-Saens, Schumann, Boccherini, Mozart, Chopin, Mendelssohn-Bartholdy und Schostakowitsch dar. Die Konzerte finden im Monströsensaal und im Speisesaal des Schlosses sowie in der Evangelischen Kirche Moritzburg statt.
http://www.moritzburgfestival.de

Königliche Klänge - Viertes Festival der Laute in Dresden
Dresden (ddp-lsc). Liebhaber der Laute kommen vom 30. April bis 4. Mai in Dresden auf ihre Kosten. Unter dem Motto «Die Weltenreise des königlichen Instruments» lockt das 4. Festival der Laute mit Konzerten und Vorträgen in die Elbmetropole. Dabei werden die verschiedenen musikalischen Ausdrucksformen sowie die Bau- und Entwicklungsgeschichte des Zupfinstruments präsentiert, wie die Veranstalter mitteilten. Ein musikalischer Höhepunkt ist die Aufführung der Ballettoper «Les Quatre Saisons - Die vier Jahreszeiten», die der Dresdner Hofkapellmeisters Johann Christoph Schmidt im Jahr 1719 anlässlich der Hochzeit des Kurprinzen Friedrich August mit der Erzherzogen Maria Josepha geschrieben hatte.
Hoftänze in historischen Kostümen werden unter dem Titel «Les Folies d\'Espagne - Musik und Tanz der Renaissance und des Barock» vorgeführt. In der Kuppel der Yenidze erwartet die Besucher ein Programm mit Musik und Märchen aus dem Orient und Westafrika. In der Dreikönigskirche wird das Osteroratorium «Il cantico de \'tre fanciulli» des Hofkapellmeisters Johann Adolf Hasse (1734 - 1750) erstmals in Dresden wiederaufgeführt.
Ein Festivalpass kostet 25 Euro, ermäßigt 20 Euro. Der Preis einer Tageskarte liegt bei 12 Euro, ermäßigt bei 9 Euro.
http://www.dresden.de/lautenfestival

Leipzig: Flämischer Regisseur Guy Joosten gibt sein Debüt mit "Der Freischütz"
(Pressemeldung Oper Leipzig) Sein Leipzig-Debüt gibt er mit einem der populärsten Werke deutscher Opernliteratur: Am 17. Mai bringt Guy Joosten Carl Maria von Webers "Der Freischütz" auf die Bühne des Opernhauses. Es ist der Auftakt einer langfristigen Zusammenarbeit des flämischen Regisseurs mit dem Leipziger Musiktheater.
Denn im Oktober eröffnet Joosten die neue Spielzeit mit Mozarts "Le Nozze di Figaro" und zeichnet auch Ende November für die zweite Premiere der Saison 2003/2004 verantwortlich: Im Berlioz-Jahr inszeniert er an der Oper Leipzig dessen "Trojaner"; die musikalische Leitung übernimmt Marc Albrecht.
Joosten gilt als einer der vielversprechensten Regisseure jüngerer Generation. Der Flame begann seine Regiekarriere als Direktor der Theatercompagnie Antwerpen. Anfang der 90er Jahre inszenierte er am Burgtheater Wien Noréns ?Nacht, Mutter des Tages?, 1992 wurde er Oberspielleiter am Thalia Theater Hamburg. Seine erste Opernarbeit war Rossinis "La Cenerentola" in Antwerpen. Seitdem hat Joosten u.a. in Brüssel, Madrid, London, Gent und Göteborg gearbeitet, demnächst debütiert er mit Gounods "Romeo et Juliette" an der Metropolitan Opera in New York.
Das Bühnenbild zu Webers Werk um die teuflischen Versuchungen des Jägerburschen Max und die legendäre Wolfsschluchtszene gestaltet Johannes Leiacker, die Kostüme Jorge Jara. Chefdirigent des Teatro Massimo in Palermo, Stefan Anton Reck, leitet das Gewandhausorchester, den Opernchor sowie ein internationales Solistenensemble.
Der amerikanische Tenor Robert Chafin, in dieser Saison in Leipzig auch in der Titelpartie von "Hoffmanns Erzählungen" zu hören, übernimmt die Rolle des Max. Der schwedische Bass Urban Malmberg, ehemaliges Mitglied der Staatsoper Hamburg, singt die Partie des Kaspar. Agathe wird vom schwedischen Ensemblemitglied Majken Bjerno gesungen, als Ännchen alternieren die beiden Leipziger Sopranistinnen Ainhoa Garmendia und Hendrikje Wangemann.
"Der Freischütz" - Premiere am 17. Mai um 19 Uhr 2003; weitere Aufführungen in dieser Saison am 23. Mai sowie am 1., 12., 15., 20. und 22. Juni 2003

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