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24.3.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Eisenach: 750 Musiker bei Tagen der Chor und Orchestermusik +++ Dresden: Musikfestspiele mit Oratorium zum Stadtjubiläum +++ Berlin: Deutsche Oper eröffnet Spielzeit mit «Germania»+++ Heidelberg: Internationales Musikfestival Heidelberger Frühling beginnt +++ Bremen: Bläser der Kammerphilharmonie auf gefeierter Japan-Tournee +++ Erfurt: 33. Internationale Bach-Tage mit Konzerten in Thüringen und Hessen +++ Gera: 28. Geraer Ballett-Tage bewegen sich zwischen Klassik und Moderne


Eisenach: 750 Musiker bei Tagen der Chor und Orchestermusik
Eisenach (ddp-lth). Der Mädchenchor Wernigerode eröffnet heute auf der Wartburg die Tage der Chor- und Orchestermusik 2006 in Eisenach. Wie die Bundesvereinigung Deutscher Orchesterverbände in Erfurt mitteilte, haben sich 750 Musiker aus ganz Deutschland angekündigt.
Bis Sonntag stehen ein ökumenischer Festgottesdienst sowie ein Fest- und ein Nachtkonzert auf dem Programm. Höhepunkt ist den Angaben zufolge die Auszeichnung von traditionellen Musikvereinen durch Kulturstaatsminister Neumann mit der so genannten Zelter- und PRO-MUSICA-Plakette.

Dresden: Musikfestspiele mit Oratorium zum Stadtjubiläum
Die Dresdner Musikfestspiele bringen zum 800. Jubiläum der Stadt in Kooperation mit der Dresdner Philharmonie und dem Deutschen Hygiene-Museum das Oratorium »La morte d’Abel« (»Der Tod Abels«) wieder heraus. Dieses Werk des einstigen Hofkomponisten Franz Seydelmann (1748 – 1806) ist seit der Erstaufführung 1801 nicht mehr zu hören gewesen. Jetzt wird es erstmals szenisch umgesetzt und von einem namhaften Solistenensemble präsentiert. Regie führt Henriette Sehmsdorf, die zu den Musikfestspielen bereits »Medea.04« und im Dresdner Theater Wechselbad das Musical »Elternabend« inszeniert hat.
Mit dieser veritablen Eigenproduktion wird das diesjährige Festspiel-Thema »Glauben« in besonderer Weise unterstrichen, handelt es sich doch um ein Werk, das den biblischen Brudermord aufgreift. Zudem wird mit dieser Produktion des 200. Todesjahres von Seydelmann gedacht, der ein bedeutender Schüler und Kollege des namhaften Hofkapellmeisters Johann Gottlieb Naumann war.
Mit dem Oratorium »La morte d’Abel« (»Der Tod Abels«) kommt eine wahre Rarität auf die Bühne. Das Notenmaterial fand sich in den reichen Manuskriptbeständen der Sächsischen Landes- und Universitätsbibliothek.
Regisseurin Henriette Sehmsdorf erarbeitete das Stück mit dem Ausstatter Tom Musch. Die musikalische Leitung von Kammerchor und Orchester der Dresdner Philharmonie hat Ekkehard Klemm, dem mit Sängerpersönlichkeiten wie Olaf Bär (Kain), Eric Stokloßa (Abel), Britta Schwarz (Eva), Ralph Eschrig (Adam) sowie Olivia Stahn (Engel) ein hochkarätiges Solistenensemble zur Verfügung steht.
Am Mittwoch um 20 Uhr wird die szenische Umsetzung des Oratoriums im Hygiene-Museum erstmals zu erleben sein, die nächste Aufführung gibt es während der Musikfestspiele (25. Mai bis 11. Juni 2006) am 2. Juni am selben Ort. Karten zu 12 und 15 Euro im Vorverkauf (Ticketcentrale) sowie an der Abendkasse (Restkarten).
http://www.musikfestspiele.com

Berlin: Deutsche Oper eröffnet Spielzeit mit «Germania»
Berlin (ddp-bln). Die Deutsche Oper Berlin eröffnet ihre Spielzeit 2006/2007 mit der fast vergessenen Oper «Germania» des italienischen Komponisten Alberto Franchetti. Die Regie übernimmt die Leiterin der Deutschen Oper, Kirsten Harms, wie das Opernhaus am Donnerstag mitteilte. Das Antikriegsstück über die Napoleonischen Befreiungskriege aus dem Jahr 1902 ist die erste Regiearbeit von Harms als Intendantin. Vorstellen wird sich mit der Premiere am 15. Oktober 2006 auch der neue Generalmusikdirektor des Hauses, der Italiener Renato Palumbo.
Insgesamt plant das größte der drei Berliner Opernhäuser in der kommenden Spielzeit fünf Premieren. Nach «Germania» folgen Giuseppe Verdis «Simon Boccanegra» in der Inszenierung von Lorenzo Fiorine, Charles Gounods «Romeo et Juliette» in konzertanter Aufführung, Carl Maria von Webers «Der Freischütz» in der Regie von Alexander von Pfeil sowie Alexander Zemlinskys «Der Traumgörge». Die Regie für die Premiere im Mai 2007 übernimmt Joachim Schlömer, der in diesem Jahr auch bei den Salzburger Festspielen inszenieren wird.

Heidelberg: Internationales Musikfestival Heidelberger Frühling beginnt
Am Samstag,25.3., beginnt zum zehnten Mal das Internationale Musikfestival Heidelberger Frühling unter dem Motto »Die Gedanken sind frei«. Das Eröffnungskonzert bestreiten die Wiener Virtuosen unter Thomas Hampson.
»Die Gedanken sind frei« – das war und ist ein Satz mit Sprengkraft. Einsperren lassen sich Menschen, ihre Überzeugungen aber nicht. Diese Idee prägt nicht nur Beethovens »Fidelio«- Ouvertüre, das Vorspiel zur berühmtesten Befreiungsoper der Musikgeschichte, sondern auch Brahms’ »Ungarische Tänze«. Denn das Stichwort »Ungarn« verband man im 19. Jahrhundert automatisch mit nationalem Freiheitskampf und Unterdrückung, und die magyarische Volksmusik, aus der Brahms schöpfte, erinnert auch an diese Leidenszeit. Gleichzeitig hebt sich mit dem Eröffnungskonzert der Vorhang zur Wunderhorn-Woche.
Thomas Hampson, der Initiator dieses Projekts, stellt Wunderhorn-Vertonungen vor; neben den berühmten Mahler-Liedern auch die weit weniger bekannten aus der Feder des österreichischen Spätromantikers Reznicek. Unterstützt wird Hampson von den ersten Kräften der Wiener Philharmoniker, die sich unter dem Namen »Wiener Virtuosen« zu einem Kammerorchester von beeindruckender Qualität zusammengefunden haben.
Neben den weiteren zahlreichen Konzerten mit namhaften, internationalen Künstlern wie Hélène Grimaud, Andreas Scholl, Jörg Widmann, Steven Isserlis und dem London Symphony Orchestra ist einer der Themenschwerpunkte des Festivals der Lieder- und Gedichtezyklus Des Knaben Wunderhorn, der vor genau 200 Jahren in Heidelberg veröffentlicht wurde.

Bremen: Bläser der Kammerphilharmonie auf gefeierter Japan-Tournee
Bremen (ddp-nrd). Mit einer außergewöhnlichen Mischung aus europäischer Klassik und traditionellem japanischen Theater feiern die Bläsersolisten der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen derzeit Tournee-Erfolge in Japan. In Mozarts «Hochzeit des Figaro» haben anstelle klassisch europäischer Sänger japanische Kyogen-Schauspieler die Rollen von Figaro, Susana und Cherubino übernommen, wie die Kammerphilharmonie am Donnerstag mitteilte. Kyogen ist eine Form des traditionellen japanischen Theaters mit einer breiten Palette komödiantischer Ausdrucksmöglichkeiten. Den Angaben zufolge war die Premiere in Osaka mit etwa 3000 Besuchern ausverkauft. Die Tournee führt noch bis Samstag durch fünf japanische Städte.

Erfurt: 33. Internationale Bach-Tage mit Konzerten in Thüringen und Hessen
Erfurt/Frankfurt/Main (ddp-lth). Bachinstitut und Bachchor Frankfurt am Main laden im April zu den 33. Internationalen Bach-Tagen in Thüringen und Hessen ein. Geplant seien zahlreiche Konzerte mit Werken des bedeutenden Barock-Musikers Johann Sebastian Bach, teilten die Veranstalter mit. Auf dem Programm stünden unter anderem die «Johannes-Passion», die «Goldberg-Variationen» und Osterkantaten. Neben Erfurt, Ohrdruf und Waltershausen seien auch Konzerte in Marburg, Kassel, Fulda, Bad Homburg, Frankfurt am Main und weiteren Städten vorgesehen.
In der thüringischen Landeshauptstadt finden zur selben Zeit auch die «Erfurter Bachtage» statt. Bis Mitte April sind zahlreiche Aufführungen geplant, darunter ein Osterkonzert. Neben Werken der Bachfamilie kommen auch Kompositionen anderer Barockmeister wie Heinrich Schütz, Philipp Heinrich Erlebach und Jean Baptiste Lully zur Aufführung.
Johann Sebastian Bach wurde 1685 in Eisenach geboren. Er entstammte einer weit verzweigten Thüringer Musikerfamilie. Er starb 1750 in Leipzig. Tätig war Bach unter anderem in Arnstadt, Weimar und Mühlhausen.

Gera: 28. Geraer Ballett-Tage bewegen sich zwischen Klassik und Moderne
Gera (ddp-lth). Die 28. Geraer Ballett-Tage präsentieren im Mai ein vielseitiges Programm mit Stücken aus verschiedenen Epochen. Das Internationale Tanz-Festival Thüringen richte sich von 5. bis 13. Mai mit vielfältigen stilistischen Angeboten an ein breites Publikum von Kindern bis zu Ballett-Kennern, sagte der Generalintendant des Theaters Altenburg-Gera, Eberhard Kneipel, am Freitag in Gera. Er kündigte sechs Veranstaltungen von Ensembles aus Deutschland, Russland und der Schweiz an.
Den Auftakt macht traditionell die gastgebende Company der Ostthüringer Bühne. Sie bringt in der Choreographie und Regie von Peter Werner-Ranke Carl Orffs «Carmina burana» auf die Bühne. Die Choreographie sei aber keine Illustration des Textes, sagte der Regisseur. Vielmehr wolle er Reibungspunkte schaffen und zeigen, was junge Leute empfinden.
Junge Leute stehen während des Festivals zweimal selbst auch auf der Bühne. Zum einen stellt sich das Kinderballett der Musik- und Kunstschule Gera vor, zum anderen gastiert die Staatliche Ballettschule Berlin in Gera. Die Eleven haben das Tanzstück «Die roten Schuhe» nach dem Märchen von Hans Christian Andersen und den zweiten Akt von «Giselle» in der Choreographie von Marius Petipa in einem Programm gebündelt.
Der russische Meister schuf auch das legendäre Ballett «Schwanensee», mit dem das Russische Nationalballett Moskau in die Thüringer Stadt kommt. Diesem Klassiker steht mit «Afan figuracion flamenca» moderner Ausdruckstanz gegenüber. Die Tanzcompanie Flamencos en route aus der Schweiz stellt das Stück von Brigitta Luisa Merki nur wenige Wochen nach seiner Premiere in Gera vor.