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27.2.: theater aktuell +++ theater

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Weimar: Theaterspektakel mit aktuellen Stücken +++ Rudolstadt: «Jo Goethe und die Frauen» kommt zur Uraufführung


Weimar: Theaterspektakel mit aktuellen Stücken
Weimar (ddp-lth). Mit «zündenden» Veranstaltungen wartet das Deutsche Nationaltheater (DNT) Weimar an diesem Wochenende auf. Unter dem Motto «Brennen!» bringt es von Freitag bis Sonntag acht Werke zeitgenössischer Autoren auf die verschiedenen Bühnen im Großen Haus und im e-werk. Das Theaterspektakel biete dem Publikum die Möglichkeit, sich aus diesem Angebot selbst an jedem Tag einen ganz besonderen Theaterabend zusammenzustellen und das Theater auf einer nächtlichen Reise auf etwas andere Art zu entdecken, erklärte Sprecherin Susann Leine.
Albert Ostermeiers Stück «Erreger» mit Thomas Thieme bildet an den ersten beiden Abenden den Prolog. Danach können die Zuschauer zwischen vier Inszenierungen wählen. Als Uraufführung geht dabei «Kafka. Der zerrissene Fisch» nach Kafkas Geschichte «Das Urteil» über die Bühne. Parallel dazu laufen Werner Schwabs «Volksvernichtung», Sarah Kanes «Phaidras Liebe» und «Die Zahl der Liebe ist drei» von Claudia Meyer und Philippe Ducou. Im Anschluss müssen sie sich noch einmal zwischen Federico Garcia Lorcas «Bernada Albas Haus», dem «Kampf des Negers und der Hunde von Bernard-Marie Koltes entscheiden. Den Schlusspunkt unter die lange Theaternacht setzt dann das Konzert »Light my fire«, an dem auch Schauspieler des Hauses mitwirken.
Etwas kürzer halten die Theaterleute ihr Angebot am Sonntag. Dann steht als Prolog Kafkas »Die Verwandlung« mit Matthias Brenner auf dem Programm. Ihm folgen zunächst die Stücke von Koltes und Schwab. Gleichfalls parallel laufen im Anschluss das Kane-Stück und das Projekt »Die Zahl der Liebe ist drei". Auf das Konzert müssen die Besucher an diesem Tag verzichten.
http://www.nationaltheater-weimar.de

Rudolstadt: «Jo Goethe und die Frauen» kommen zur Uraufführung
Rudolstadt (ddp-lth). Zu einer ungewöhnlichen Talk-Show lädt das Theater Rudolstadt seine Besucher am Samstag ein. In deren Mittelpunkt stehen «Jo Goethe und die Frauen». Das Stück von Christian Marten-Molnar, der bei dieser Uraufführung auch Regie führt, holt keinen Geringeren als den großen Johan Wolfgang von Goethe in die Gegenwart und zurück an eine seiner einstigen Wirkungsstätten. Mittels Gentechnologie werde der Dichter und Staatsmann wieder zum Leben erweckt, erklärte die Theatersprecherin. Möglich werde das durch ein Haar vom Kamm Goethes, das man heimlich in Weimar entwendet habe.
In einer Talk-Show soll der Klon sich zu einem topaktuellen Thema äußern, plant man doch in Deutschland aus Geldmangel die Schließung sämtlicher Museen, Bibliotheken und Theater. Als ehemaliger Minister, Schriftsteller und Theaterdirektor scheint er für dieses Thema der kompetente Gesprächspartner zu sein. Der jedoch ärgert sich, dass man ihn als alten Mann wieder zum Leben erweckt hat, sitzen ihm doch in der Gesprächsrunde drei Damen zur Seite. Da ist zum einen die schrullige, aber hochintelligente Feministin Alice Brauner, zum anderen die altjüngferliche, sich hinter Worthülsen versteckende Staatssekretärin mit Topfschnitt Angela Flundel sowie sie extravagante, sich selbst maßlos überschätzende Literatin Gabi Müller-Brech.
Das witzig-freche Stück, das alle anstehenden Fragen einzig aus den Texten Goethes beantwortet, geht in der Ausstattung von Nikolaus Porz über die Bühne des «Schminkkasten». Die Frauenpartien übernahmen Sonja Caruso, Petra Eichhorn und Cosima Greeven. Als Goethe ist Horst Damm zu erleben, in die Rolle des Talkmasters schlüpft Alexander Hetterle.
http://www.theater-rudolstadt.com