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30.6.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Rheinsberg: Platzeck eröffnet Kammer-Opernfestival +++ Jena: «Dreigroschenoper» keine niedliche 20er-Jahre-Version +++ Bayreuth: Original-Skizzen für Uraufführung des Ring in Museum +++ Görlitz: Treffen der Barockmusik-Experten +++ Frankfurt am Main: Zwei Kindermusicals in der HfMDK +++ Altenburg: Theatervereine küren Publikumsliebling mit „Theater-Oskar“ +++ Bremen: Gudrun Landgrebe liest beim «Sommer in Lesmona» +++ Potsdam: Stummfilmabend mit Orgelmusik im Filmmuseum Potsdam +++ Mailand: Scala stellt neue Saison vor


Rheinsberg: Platzeck eröffnet Kammer-Opernfestival
Rheinsberg (ddp-lbg). Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) hat der Kammeroper Schloss Rheinsberg die weitere Unterstützung des Landes Brandenburg zugesichert. Damit werde die Leistung der Kammeroper anerkannt, sagte der Regierungschef am Donnerstag in einem vorab veröffentlichten Grußwort zur Eröffnung des Opernfestivals in Rheinsberg. Die Kammeroper repräsentiere das brandenburgische Musikleben sowohl in Deutschland als auch international auf höchstem Niveau, betonte der Schirmherr der Veranstaltung.
Die Kammeroper startete am Abend in ihre 16. Festivalsaison. Platzeck würdigte den Beitrag, den das Festival für die Belebung des Kulturtourismus und der Wirtschaft leiste. Die große Stärke der Kammeroper sei es, jungen Sängern frei von organisatorischen Zwängen, Zeitdruck und Erfolgszwang vorzügliche Arbeitsmöglichkeiten einzuräumen. Ihnen stünden erfahrene Mentoren wie Dirigenten, Regisseure und Gesangspädagogen zur Seite. Begehrter Preis des Wettbewerbs seien die Partien der Rheinsberger Opernaufführungen. In vielen Fällen stellten sie ein Sprungbrett in Berufsleben undKarriere dar.
In diesem Jahr haben sich 450 Sänger aus 34 Nationen für das Festival beworben. Der Wettbewerb präsentiert seit 1991 jeden Sommer die Weltelite des Opernnachwuchses. Ihm geht ein Sängerwettstreit voraus, der diesmal in Berlin und Prag ausgetragen wurde. Von den Teilnehmern erhielten die 24 besten Sänger Partien in den Aufführungen des Festivals.

Jena: «Dreigroschenoper» keine niedliche 20er-Jahre-Version
Jena (ddp-lth). Die «Dreigroschenoper» von Bertolt Brecht und Kurt Weill bildet als Openair-Spektakel am 6. Juli den Auftakt für die 15. Jenaer Kulturarena. Die Koproduktion von Theaterhaus und JenaKultur werde «keine niedliche Version mit dem gemütlichen Colorit der 20er Jahre des vergangenen Jahrhunderts», sagte Dramaturg Marcel Klett der Nachrichtenagentur ddp. Das Team um Regisseur Markus Heinzelmann «transportiert die Geschichte in eine nahe Zukunft».
«Spielort ist ein Großstadtslum, in dem alle Gesetze des zivilen Zusammenlebens ihre Gültigkeit verloren haben. So etwas kennen wir in dieser Form zwar in Deutschland noch nicht, aber anderswo auf der Welt, etwa in Südamerika, gehört es zum Alltag», sagte Klett. Die Jenaer Inszenierung wolle auf dem Theatervorplatz den «Moloch der Großstadt» zum Leben erwecken.
Dennoch bleibe die Produktion, in der neben dem Theaterhaus-Ensemble und Gästen auch wieder rund 85 Laiendarsteller zu erleben sind, «dicht am Stück». Die «Erfindungen» des Theaterhauses bezögen sich auf Spielweise und Ausstattung. Für letztere zeichnen Gregor Wickert (Bühne) und Anne Buffetrille (Kostüme) verantwortlich. Keinerlei Zugeständnisse gibt es nach Kletts Worten bei der Musik. Schließlich komme ja auch niemand auf die Idee, eine Oper zu verändern. Die Dreigroschen-Band unter Leitung von Vicki Schmatolla bestehe aus acht Musikern.

Bayreuth: Original-Skizzen für Uraufführung des Ring in Museum
Bayreuth (ddp-bay). Die lange verschollen geglaubten originalen Skizzen für die Uraufführung des «Ring des Nibelungen» bei den ersten Bayreuther Festspielen 1876 sind ausfindig gemacht worden. Es handelt sich dabei um 14 Ölskizzen, die bei einer Auktion in München entdeckt und für 75 000 Euro erworben wurden, wie die Stadt Bayreuth am Donnerstag mitteilte. Diese würden dem Richard-Wagner-Museum in Bayreuth als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt.
Es handelt sich um fünf großformatige Entwürfe in Öl, die aus Privatbesitz stammten. Zur diesjährigen Festspielsaison, vom 25. Juli bis 28. August, werden die Skizzen und Entwürfe im Rahmen einer Sonderausstellung mit dem Titel «Der \'Ring\' - Die Szene als Modell» im Markgräflichen Opernhaus öffentlich präsentiert.
http://www.wagnermuseum.de

Görlitz: Treffen der Barockmusik-Experten
Görlitz (ddp-lsc). Musikfachleute aus mehreren Ländern treffen sich seit gestern in Görlitz zum interdisziplinären Kongress «Die Oberlausitz - eine Grenzregion der mitteldeutschen Barockmusik». Wie die Ständige Konferenz Mitteldeutsche Barockmusik als Veranstalterin des Treffens mitteilte, widmen sich die Experten aus Deutschland, Tschechien und Polen unter anderem dem Komponisten Andreas Hammerschmidt. Dieser war ab 1639 als Organist in Zittau tätig und gilt aufgrund seiner 14 Sammlungen geistlicher Musik als einer der wichtigsten Komponisten der Kirchenmusik des 17. Jahrhunderts.
Der bis Samstag dauernde Kongress wird vom Bund sowie den Ländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen getragen und findet jährlich im Wechsel in einem der drei mitteldeutschen Bundesländer statt.

Frankfurt am Main: Zwei Kindermusicals in der HfMDK
Ein tierisches Vergnügen werden am Samstag den 8. Juli etwa 50 junge Künstler den Besuchern des Familienkonzertes in der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main bereiten. Wie? Gemeinsam mit acht Musikern der Hochschule werden sie u. a. eine Lösung gegen den ungewöhnlichen Liebeskummer einer Maus suchen – und finden. Und anschließend wird das Drauflosspiel-Theater die Besucher in die Welt eines neugierigen Kaninchens entführen – um die Welt ganz neu zu entdecken.
Die Schüler- und Familienkonzerte an der HfMDK Frankfurt werden seit April 2004 von Felix Koch musikpädagogisch konzipiert und betreut. Die Konzerte richten sich als Schülerkonzerte am Vormittag zum einen an die Frankfurter Schulen und als Familienkonzerte am Samstag Nachmittag an die ganze Familie. Dabei kommen schon Kinder ab dem frühen Grundschulalter auf spielerische Weise mit allen Bereichen der Musik (von der Klassik bis zum Pop) und den ausführenden Musikern in Kontakt.
Die Konzerte sind als „Mitmachkonzerte“ konzipiert, sodass die Kinder über das reine Hören Musik aktiv erfahren können. Das Musizieren mit den professionellen Musikern der HfMDK wird dabei zum einmaligen Erlebnis.
Aus Sicht der Hochschule bietet das musikpädagogische Konzept den Studierenden die Möglichkeit, sich mit Kindern und deren musikalischen Bedürfnissen auseinander zu setzen, ihnen neben vor allem medial geprägten Freizeitaktivitäten künstlerisch (oft verschlossene) kreative Freiräume zu öffnen. Diese Beschäftigung mit dem „Publikum von morgen“ wird von Studierenden aller Fachbereiche der Hochschule mit getragen und bietet in jedem Semester ein vielfältiges musikalisches Angebot auf hohem künstlerischen Niveau.
Schirmherr der Veranstaltung ist Werner D’Inka, der Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Der Eintritt ist frei. Wir bitten um eine Spende zugunsten der mobilen Kinderkrankenpflege des Diakonischen Werks für Frankfurt.
Liebeskummer – eine Maus liebt eine Katze
He Duda – ein Kaninchen entdeckt die Welt
Leitung und Moderation: Felix Koch
Samstag, den 8. Juli 2006, 16.00 Uhr, HfMDK Frankfurt am Main, Großer Saal
Quelle: Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt

Altenburg: Theatervereine küren Publikumsliebling mit „Theater-Oskar“
Zu einer großen Operngala lädt das Theater Altenburg-Gera am Sonntag, dem 8. Juli, um 18.00 Uhr, ins Landestheater Altenburg ein. Anlässlich der Verleihung des „Theater-Oskars“ durch die Theatervereine von Altenburg und Gera an ihre Publikumslieblinge werden bekannte und beliebte Solisten des Hauses eine Operngala gestalten, in der populäre Arien und Ensembles aus Werken von Georges Bizet, Richard Wagner Giacomo Puccini, Peter I. Tschaikowski, Carl Maria von Weber, Ludwig van Beethoven, Gioacchino Rossini und Giuseppe Verdi erklingen. Den Theaterbesuchern aus Altenburg und Gera sind die Inszenierungen von „Nabucco“, „Don Carlos“ und „Der Freischütz“ gewiss noch in bester Erinnerung. Dagegen standen Werke wie „Der Troubadour “, „Der Barbier von Sevilla“ und „Falstaff“ lange nicht auf dem Spielplan des Theaters. Umso größer dürfte die Freude sein, dass auch aus diesen Opern Melodien erklingen. Die meisten Arien und Duette gehören zum Standard-Repertoire vieler Solisten. Die Sängerinnen Franziska Rauch, Katrin Strocka und Ilona Streitberger sowie die Sänger Carsten Lau, Teruhiko Komori, Bernhard Hänsch und Hugo Wieg werden begleitet vom Philharmonischen Orchester des Theaters Altenburg-Gera unter der Leitung von Generalmusikdirektor Eric Solén. Was wäre eine Operngala, in der Ausschnitte aus „Nabucco“ zu hören sind, würde nicht daraus „Va, pensiero, sull’ali dorate“ erklingen!? Vorgetragen wird dieser Verdi-„Schlager“ vom Opernchor des Theaters Altenburg-Gera in der Einstudierung von Chordirektor Bernhard Ott. Durch das Programm führt die Schauspielerin und bekannte TV-Altenburg-Moderatorin Antje Arpe. Der Abend verspricht musikalisch-theatralische Kleinode sowie kulinarischen Wohlklang.
Zwölf Mal wurden die von der Gesellschaft der Theater- und Konzertfreunde Gera e. V. initiierten begehrten Theater-Oskars in den Sparten Musiktheater, Ballett, Schauspiel sowie jeweils ein Sonder-Oskar bereits verliehen.
Quelle: http://www.theater.altenburg.gera.de

Bremen: Gudrun Landgrebe liest beim «Sommer in Lesmona»
Bremen (ddp-nrd). Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen lädt ab heute zum Openair-Musikfestival «Sommer in Lesmona» ein. Das dreitägige Festival steht in diesem Jahr unter dem Motto «Vive la Musique» und stellt Frankreich in den Mittelpunkt. Eröffnet wird der «Sommer in Lesmona» am Abend mit einer Operngala. Unter dem Motto «Carmen & Co.» stehen Werke von Bizet und Offenbach auf dem Programm. Die Schauspielerin Gudrun Landgrebe wird morgen Nachmittag beim «Tee in Lesmona» Texte französischer Autoren lesen.

Regensburg: Kulturfest «Musica Europa»
Regensburg (ddp-bay). In der Regensburger Altstadt dreht sich ab heute alles um das Kulturfest «Musica Europa». Zur Eröffnung (18.00 Uhr) kommen nach Angaben der Stadtverwaltung rund 100 ungarische Musiker, um am Tag der traditionellen Domkirchweih von Sankt Peter «Sisis Messe», die Krönungsmesse von Elisabeth und Franz Joseph I. von Österreich-Ungarn, im Dom zu präsentieren. Insgesamt seien bis Sonntag mehr als 2000 Musiker bei über 100 Musikveranstaltungen auf Plätzen, in Höfen, Kirchen und Sälen zu Gast, hieß es.

Potsdam: Stummfilmabend mit Orgelmusik im Filmmuseum Potsdam
Potsdam (ddp-lbg). Anlässlich des 60. Todestages des Schriftstellers Gerhart Hauptmann lädt das Filmmuseum Potsdam für Freitag zu einem Stummfilmabend ein. Nach Angaben des Museums wird ab 20.00 Uhr die Verfilmung von Hauptmanns Schauspiel «Die Weber» (1927) von Regisseur Friedrich Zelnik gezeigt. Einführende Worte spricht der Vorsitzende des Künstlerclubs Die Möwe, Paul Werner Wagner. Die bewegten Bilder werden von Orgelmusik begleitet. Der Eintritt kostet 6,50 Euro, ermäßigt 5,50 Euro. Am Sonntag um 18.00 Uhr wird der Klassiker noch einmal aufgeführt.

Mailand: Scala stellt neue Saison vor
Der Intendant der Mailänder Scala, Stephane Lissner, hat gestern die kommende Saison des prestigereichen Theaters vorgestellt. 264 Aufführungen sind in der kommenden Saison geplant. Die Premiere findet traditionsgemäß am 7. Dezember statt. Aufgeführt wird Verdis "Aida" unter der Leitung des Mailänder Stardirigenten Riccardo Chailly, Regisseur ist Franco Zeffirelli.
"Es gibt höchstens zwei Theater auf der Welt, die in einer einzigen Saison Opernaufführungen unter der Leitung von Stardirigenten wie Chailly, Lorin Maazel, Daniel Barenboim, Whun Chung und Roberto Abbado anbieten können. Dieses Theater strahlt eine einmalige und unerschöpfliche Energie aus", sagte Lissner.
Am 1. September wird Barenboim mit dem arabisch-israelischen West-Eastern Divan Orchestra auftreten. Am 28. Mai 2007 gibt der Dirigent als Solo-Pianist ein Konzert mit Musik von Franz Liszt. Chailly wird neben "Aida" auch "Manon Lescaut" dirigieren und die Saison 2008/2009 mit Verdis "Don Carlo" eröffnen.
Lissner konnte in seiner ersten Saison als Intendant der Mailänder Scala die Gunst des Publikums zurückgewinnen. Doch die Finanzen des Opernhauses, das nach den Abgängen des Musikdirektors Riccardo Muti und des Intendanten Mauro Meli in eine schwere Krise gestürzt war, sind angespannt.
So wurde bei den Abonnements eine zwölfprozentige Steigerung erzielt, die Gesamtauslastung lag bei 96 Prozent. Nachdem die italienische Regierung mit dem Haushaltsgesetz 2006 die Finanzierungen für die Opernhäuser stark gekürzt hat, wachsen die voraussichtlichen Schulden der Scala bis Ende 2006 aber auf 5,5 Millionen Euro.
Quelle: orf.at