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Basel: Ein ganzer Bahnhof für die neue Musik

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Das ganzjährige Zentrum für zeitgenössische Musik GARE DU NORD im Badischen Bahnhof Basel kann dank der namhaften Unterstützung durch den Baselbieter Regierungsrat, die GGG Basel und die Deutsche Bahn AG am 28. Februar 2002 mit Sidney Corbett’s «Paradiso» eröffnet werden.

Die künstlerischen Leiterinnen Desirée Meiser und Ute Haferburg informierten an der heutigen Medienorientierung im Badischen Bahnhof über das Konzept des GARE DU NORD. „Die auf zwei Jahre angelegte und mit rund SFr. 700\'000.- dotierte Pilotphase 2002/2003 sieht einen ganzjährigen Spielbetrieb vor. Das Programm, das in Form eines Fahrplans monatlich publiziert wird, setzt unter dem Motto «Grenzgänge» auf vier Gleisen (Programmreihen) Schwerpunkte im Bereich Kammermusik, Elektronische Musik, Experimenteller Jazz, Musiktheater und Live-Hörspiel», erklärte Desirée Meiser.


EXPERIMENTELLES ZENTRUM FÜR ZEITGENÖSSISCHE MUSIK

GARE DU NORD soll zu einem experimentellen Zentrum für die in Basel überaus lebendige und produktive zeitgenössische Musik-Szene werden, und wie Ute Haferburg betonte, „sowohl KomponistInnen und InterpretInnen als auch verschiedenen Ensembles eine Plattform und eine kontinuierliche Förderung bieten, welche über die zeitlich begrenzte Festivalkultur hinausgeht.“
Damit entsteht in den Räumlichkeiten der ehemaligen Restaurationsbetriebe BUFFET I und II des Badischen Bahnhofs Basel für die zeitgenössische Musik endlich ein fester Kulturraum, wie er in der freien Schauspiel-, Tanz- und Videokunst mit dem Theater Roxy oder dem Plug-in seit langem etabliert ist. Somit sind in Basel zumindest die Grundvoraussetzungen gegeben, um über den Europäischen Musikmonat 2001 hinaus ein breites Publikum mit zeitgenössischer Musik anzusprechen.


GRENZORT BADISCHER BAHNHOF

Der Badische Bahnhof Basel ist als Grenzbahnhof der ideale Ort für zeitgenössische Musik, die sich inhaltlich in musikalischen Grenzbereichen und Grenzüberschreitungen behauptet. Der besondere Charme der ehemaligen Restaurationsbetriebe Buffet I und II, in denen u.a. Christoph Marthaler und Herbert Wernicke unvergessliche Theaterabende inszeniert haben, schafft Hör- und Erlebnis-Raum für lustvolle und spielerische Experimente zeitgenössischer Musik. Buffet I ist der Konzertsaal, Buffet II wird – als attraktive Foyer-Bar und Treffpunkt für ein vielfältiges Publikum - erstmals wieder zum öffentlichen Raum.

KÜNSTLERISCHE LEITUNG UND TRÄGERVEREIN

Die Schirmherrschaft für den GARE DU NORD übernimmt die Baselstädtische Grossrätin Maria Iselin. Die Künstlerische Leitung nehmen die langjährige Initiantin des Projektes, die Schauspielerin und Sängerin Desirée Meiser, und Ute Haferburg gemeinsam wahr. Den Programmrat bilden Desirée Meiser für den Bereich Zeitgenössisches Musiktheater, Ute Haferburg für Neue Musik und Musiktheater, Steff Rohrbach für den Bereich Experimentelle Kunstmusik und Jazz sowie drei weitere Programmräte des Trägervereins GARE DU NORD in ihrer Funktion als Vertreter verschiedener Bereiche und Stile zeitgenössischer Musik:
Jürg Henneberger: Ensemble Phœnix Basel und IGNM Basel
„Der GARE DU NORD füllt eine Marktlücke im Basler Musikleben und gibt der Neuen Musik endlich ein Zuhause. Ein Raum mit stimmigem Ambiente, der nicht zu klein ist für grosse Ensemblekonzerte und nicht zu gross ist für Kammermusik und Solokonzerte. Es entsteht ein Ort des Hörens, des Sehens und des Redens. Er ist nicht nur ein Konzertraum, sondern auch ein Ort der Begegnung an verkehrstechnisch zentraler Lage.“
Wolfgang Heiniger: Elektronische Musik und Elektronisches Studio Basel
„Basel braucht den Bahnhof für Neue Musik, weil Klangreisen ins Unbekannte einen klar erkennbaren Ort haben müssen, an dem sie beginnen können.“

Numa Bischof: Kammermusik und basel sinfonietta
„Wir erleben eine beispiellose Blütezeit der Neuen Musik-Produktion. Unter dem Primat der Uraufführungen sind Zweitaufführungen allerdings schon fast zur Seltenheit geworden. GARE DU NORD ist eine Kreativstätte, in der endlich auch Raritäten einen Platz gefunden haben. Grossartige, vergessene Kammermusik von 1900 bis heute, das macht für mich den unwiderstehlichen Reiz von GARE DU NORD aus.“


ENSEMBLE PHŒNIX BASEL WIRD HAUSENSEMBLE DES GARE DU NORD

Das junge Ensemble Phoenix Basel, ab 2002 vom Kanton Basel Stadt subventioniert, erhält seine künstlerische „homebase“ in GARE DU NORD mit eigenem Probenraum.
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