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Generalmusikdirektor Sylvian Cambreling verlässt Stuttgart definitiv 2018. Foto: Martin Sigmund
Generalmusikdirektor Sylvian Cambreling verlässt Stuttgart definitiv 2018. Foto: Martin Sigmund
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Cambreling präsentiert 425 Jahre Geschichte des Staatsorchesters Stuttgart

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Stuttgart - Mit seiner mehr als 400-jährigen Geschichte gehört das Staatsorchester Stuttgart zu den ältesten Klangkörpern weltweit. Generalmusikdirektor Sylvain Cambreling verabschiedet sich mit einer Jubiläumsspielzeit - und spricht über seine Zukunftspläne.

Zur Jubiläumsspielzeit des 425 Jahre alten Staatsorchesters Stuttgart will Generalmusikdirektor Sylvain Cambreling die ganze große Geschichte des Klangkörpers präsentieren. «Das Orchester ist in der Lage, von der einen auf die andere Minute in einen anderen Stil zu wechseln. Es beherrscht alles vom Barock bis zur Musik von heute», sagte der 69-jährige Dirigent vor dem Jubiläumskonzert am Neujahrstag. Auf dem Programm für Montagabend standen Werke von Richard Wagner, Giuseppe Verdi, Wolfgang Amadeus Mozart, Richard Strauss, Hector Berlioz und Helmut Lachenmann sowie - vom «Vater aller Musik» - Ludwig van Beethoven.

Der Generalmusikdirektor lobte die «enorme Flexibilität und Konzentration» des Orchesters, das neben München, Dresden und Kassel zu den ältesten Theaterorchestern der Welt zählt. Das 2002 von der Zeitschrift Opernwelt als «Orchester des Jahres» ausgezeichnete Ensemble vereine die besten Eigenschaften eines Opern- und eines Symphonieorchesters, sagte der Dirigent. Die 136 Musiker spielen mehr als 230 Opern- und Ballettaufführungen im Jahr. Hinzu kommen Konzerte, darunter auch die bei vielen Zuhörern beliebten kostenlosen Lunchkonzerte.

Cambreling, der seit 2012 Generalmusikdirektor ist, gibt die Leitung des Staatsorchesters zur nächsten Spielzeit an Cornelius Meister ab. «Ich möchte künftig weniger Oper machen und mehr Konzerte», sagte der Franzose, der am 2. Juli 70 Jahre alt wird. Der Konzertbetrieb sei leichter als die Opernarbeit, weil Musiktheater viel mehr Proben verlange und oft eine lange Serie an Vorstellungen habe. «Ich werde als Gast präsent sein an vielen Orten. Es ist noch viel zu früh für die Pension», meinte Cambreling. Weil er keine Familie habe, sei er frei. Sein Orchester in Japan - das Yomiuri Nippon Symphony Orchestra in Tokio - will er ebenso weiterhin leiten wie auch seine Aufgaben als erster Gastdirigent des Klangforums Wien für zeitgenössische Musik wahrnehmen.

«Man kriegt sehr viel Energie durch die Musik», meinte Cambreling über das Arbeiten im Alter. Am Vorabend seines 70. Geburtstags wird er am 1. Juli 2018 die Uraufführung der Oper «Erdbeben. Träume» des japanischen Komponisten Toshio Hosokawa dirigieren. Regie und Dramaturgie übernimmt das Duo Jossi Wieler und Sergio Morabito. Opernintendant Wieler verabschiedet sich wie Cambreling nach dieser Spielzeit von den Staatstheatern.

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