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Cellistin darf nicht bei Weihnachtskonzert in Teheran auftreten

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Der iranisch-armenischen Cellistin Melanie Awanessian ist der Auftritt bei einem Weihnachtskonzert in Teheran verboten worden. Der populäre iranische Popsänger Benjamin, in dessen Band die Christin Cello spielt, hatte am ersten Weihnachtstag ein Konzert in der Musikhalle des Milad-Turms in Teheran geplant. Obwohl das Kultusministerium alle notwendigen Erlaubnisse erteilt habe, sei der Band wenige Minuten vor dem Auftritt mitgeteilt worden, dass Awanessian nicht mit auf die Bühne dürfe. Alle Proteste hätten nichts genützt und der Platz der Cellistin sei bis zum Ende des Konzerts freigeblieben, berichtete die Nachrichtenagentur ILNA am Montag.

Wer genau ihren Auftritt verboten hatte, blieb zunächst unklar. „Wir wollten am ersten Weihnachtstag besonders unseren christlichen Mitbürgern eine Freude machen ... und dann kam auf einmal das Verbot für Melanie“, sagte Benjamins Manager Salim Ahmadi. Benjamin selbst konnte seinen Ärger nicht verbergen. „Wir haben von allen relevanten Behörden eine Erlaubnis, dann kommt aber ein einziger Typ und verdirbt alles“, sagte der 34-jährige Musiker. Auch das Publikum äußerte seinen Protest mit einem langen Applaus für die auf die Zuschauersitze verbannte Cellistin.

Musiker leiden im Iran darunter, dass es keine klaren Regelungen gibt. Konzerte können vom zuständigen Kultusministerium genehmigt sein, aber dann mischen sich Kleriker und Hardliner ein und sprechen Verbote aus. Für sie sind Konzerte ein Ort sozialer Unsittlichkeit und damit nicht konform mit islamischen Normen. Solche Streitigkeiten führten auch zum Rücktritt des liberalen Kultusministers Ali Dschannati. Musikerinnen haben es besonders schwer: Sie dürfen nicht solo auftreten, nur in einem Orchester.

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