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Christa Mayer bekommt Ehrentitel Kammersängerin verliehen. Foto: Semperoper, Klaus Gigga
Christa Mayer bekommt Ehrentitel Kammersängerin verliehen. Foto: Semperoper, Klaus Gigga
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Christa Mayer bekommt Ehrentitel Kammersängerin verliehen

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Dresden - Die Mezzosopranistin Christa Mayer wird vom Freistaat Sachsen mit dem Titel Kammersängerin geehrt. Kulturministerin Barbara Klepsch (CDU) will die entsprechende Urkunde am 26. Februar bei einem Liederabend Mayers in der Semperoper überreichen, wie das Ministerium mitteilte. Der Ehrentitel wird an Sängerinnen und Sänger verliehen, die neben herausragenden künstlerischen Leistungen kontinuierlich und erfolgreich in den Inszenierungen der Sächsischen Staatsoper Dresden mitwirken.

«Das Können von Christa Mayer ist weltweit gefragt. Als eindrucksvolle Botschafterin der Sächsischen Staatsoper trägt sie weltweit zum Ruf der künstlerischen Arbeit der Semperoper und der Dresdner Musikkultur maßgeblich bei», betonte Klepsch und bezeichnete Mayer als Ausnahmekünstlerin. Sie beherrsche den Umgang mit ihrer Stimme als perfektes Handwerk, reflektierte zudem ihre Rollen inhaltlich und interpretiere auf eigene Weise. Mayer stammt aus Bayern und gehört seit 2001 zum Ensemble der Semperoper.

Mit Effekthascherei auf der Opernbühne kann sie nichts anfangen. «Ich will mit jungen Regisseuren nicht zu hart ins Gericht gehen. Aber manches ist mir zu sehr auf Außenwirkung bedacht, hier noch ein Video und da noch ein Effekt», sagte sie der Deutschen Presse-Agentur in Dresden. «Die Leistung des Sängers, die Beziehung der Figuren, verkommt so zur Nebenrolle. Das finde ich traurig. Wenn das Normalität wird, weiß die nächste Generation von Regisseuren gar nicht mehr, dass es auch anders geht.»

Mayer hält es mitunter für ein Problem, wenn ein Regisseur sich zu weit vom Werk entfernt. «Es passiert leider selten, dass ein völlig umgedrehtes Stück am Ende noch stimmig ist», erklärte sie. Bei den Proben könne man dennoch viel lernen: «Gute Regisseure zeigen einem für sechs Wochen eine andere Welt. Als zum Beispiel Sebastian Baumgarten in Dresden inszenierte, bin ich mit anderen Augen und neuen Eindrücken durch die Straßen gelaufen.» Mayer hat seit 2001 ein festes Engagement an der Semperoper in Dresden, inzwischen aber international Karriere gemacht. Regelmäßig ist sie bei den Richard-Wagner-Festspielen in Bayreuth zu Gast.

Am Komponisten Wagner (1813-1883) fasziniert sie vor allem die «Verbindung von Text und Melodie, dass man am Wort entlang den Klang produzieren kann»: «Das ist mir sehr vertraut, auch durch meine Ausbildung. Bei Wagner muss ich nicht lange nachdenken, wie ich Phrasen entwickeln kann», sagte die aus Bayern stammende Künstlerin. Ihre Liebe gilt allerdings auch dem Liedgesang. «Da gibt es eine große Intimität.» Auch das Publikum könne sich bei einer solchen Gelegenheit mal länger auf eine Stimme einlassen und sie in verschiedenen Farben erleben: «Das ist eine tolle Sache, wie ein Wannenbad. Oper ist dagegen für den Zuhörer manchmal wie ein Whirlpool.»

 

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