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Deutscher Evangelischer Posaunentag in Leipzig

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Leiser als ein Rockkonzert +++ 16 000 Bläser wollen beim Posaunentag in Leipzig einen neuen Weltrekord aufstellen


Leipzig (ddp-lsc). Gut 16 000 Bläser werden am 1. Juni ihre Posaunen, Trompeten und Tuben in den Himmel über dem Leipziger Zentralstadion halten. Pünktlich um 12.00 Uhr, wenn der Abschlussgottesdienst des Deutschen Evangelischen Posaunentags (DEPT) beginnt, wird aus 16 000 Instrumenten das Anfangsstück des «Gloria 2008» erklingen. Damit wollen die Musiker den Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde schaffen, wie der sächsische Landesposaunenwart Jörg-Michael Schlegel ankündigt. Das dürfte schon deshalb kein Kunststück sein, weil nach Angaben der DEPT-Organisatoren der bisherige Rekord bei weniger als 300 Bläsern liegt.

Der Gottesdienst mit Rekordversuch im Zentralstadion ist der Abschluss des Posaunentags, der von 30. Mai bis 1. Juni in Leipzig stattfindet. Rekordverdächtig laut wird es dabei wohl nicht werden. «Wenn das Zusammenspiel passt, sind die 16 000 leiser als ein Rockkonzert», sagt Schlegel. Vor allem auf den ständigen Blick zum Dirigenten komme es an. Der muss am 1. Juni Bläser aus aller Welt im Takt halten. Musiker aus Argentinien, Südafrika und Papua-Neuguinea haben Schlegel zufolge ihr Kommen zugesagt. Zum Üben sei jedem Teilnehmer ein Notenheft bereits zugesandt worden. Die größte Schwierigkeit sei es, die Akustik im Stadion auszublenden und nur auf das Instrument zu hören, weiß der sächsische Landesposaunenwart. Im Internet gibt es außerdem die «Gloria KlangBox» - da kann jeder mit einer Aufnahme des Bezirksbläserseminars Ottenheim die korrekte Spielweise proben.

Der Gottesdienst mit den 16 000 Bläsern werde der «Glanzpunkt» des Posaunentags, sagt der sächsische Landesposaunenpfarrer Jochen Hahn. Zuvor sei die «Vielfalt der Bläserarbeit» zwei Tage lang auf 25 Bühnen und Ständen zu erleben. In der Leipziger Innenstadt präsentieren sich alle 28 deutschen Posaunenwerke und die internationalen Gäste. In 25 Kirchen werde es am 31. Mai Konzerte geben, wobei ein Nachtkonzert auf dem Augustusplatz den Abschluss bildet. Am nächsten Tag sei eine Morgenmusik geplant.

Der Posaunentag steht unter dem Motto «OhrenBlickmal». Mit der Musik könne die Wahrnehmung verändert werden, sagt Hahn. In der sonst reizüberfluteten Welt sei es durch Musik möglich, Neues wahrzunehmen. Von Jazz bis Klassik musizieren Bläser unterschiedlicher Musikrichtungen. Hahn zufolge beweist dies die «Offenheit der Posaunenmusik».

Neben den 16 000 angemeldeten Bläsern rechnen die Veranstalter mit der gleichen Zahl an Besuchern. Der Deutsche Evangelische Posaunentag sei das «größte Bläsertreffen aller Zeiten», sagt der Obmann des Evangelischen Posaunendiensts in Deutschland, Bernhard Silaschi. Er ist gespannt, wie das Zusammenspiel gelingen wird. Vorab wertete er den Weltrekordversuch bereits als «Beleg für die Experimentierfreudigkeit» der Posaunenspieler.

Verena Frick
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