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Jahrtausende alte Musikinstrumente ausgestellt

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Iphofen - Schon vor Zeiten von E-Gitarre, Schlagzeug und Klavier haben Menschen musiziert. In Unterfranken ist demnächst zu sehen, dass im alten Amerika auch gewöhnliche Gebrauchsgegenstände Musikinstrumente waren.

Trompeten aus Ton oder eine 2000 Jahre alte Flöte in Form eines Jaguars: Das Knauf-Museum im unterfränkischen Iphofen (Landkreis Kitzingen) zeigt vom 26. Mai an etwa 40 alte Musikinstrumente aus Mittel- und Südamerika. Die Instrumente sind nach Angaben des Museums erstmals öffentlich zu sehen. Das älteste ist mehr als 4000 Jahre alt, das jüngste circa 1400 Jahre. Die meisten sind aus Ton.

«Viele Instrumente dürften Grabbeigaben gewesen sein», sagt Museumsleiter Markus Mergenthaler. Andere seien für Rituale genutzt worden, zum Beispiel bei Krönungen oder Jahreszeitenwechseln. Teilweise hätte man den Instrumenten sogar heilungsfördernde Kräfte zugeschrieben. In anderen Objekten vermutet Mergenthaler gleichzeitig Gebrauchsgegenstände: Mit sogenannten Pfeifgefäßen konnten die Menschen Flüssigkeiten aufbewahren und musizieren. Unterschiedliche Flüssigkeitsmengen sorgten für verschiedene Töne.

Ausprobieren können Besucher die Instrumente nicht, aber Tonaufnahmen machen sie hörbar. «So kann man erleben, wie eine Trompete um 1500 vor Christus klang», sagt Mergenthaler. Mit welchen Melodien und in welcher Kombination die Instrumente gespielt wurden, lasse sich leider nur noch erahnen.

Die Objekte stammen aus der Sammlung Ulrich Hoffmann in Stuttgart. Das 1983 gegründete Privatmuseum Knauf gehört zum gleichnamigen Gips-Unternehmen. Es zeigt vor allem archäologische und ethnologische Kunst. Die Daueraustellung widmet sich Gipsabdrücken bekannter Reliefs des Altertums, etwa aus der Tempelstadt Angkor Wat in Kambodscha oder der sogenannten Prunkpalette des ägyptischen Königs Narmer, die im Original im Ägyptischen Museum in Kairo steht. Nach eigenen Angaben besuchen jährlich bis zu 30 000 Menschen das Museum.

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