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Jugendliche besetzen leerstehende Musikschule [update, 24.8.]

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Berlin - Eine Gruppe Jugendlicher hat in Berlin-Köpenick aus Protest gegen schwindende Rückzugsräume eine leerstehende Musikschule besetzt. Die Polizei war am Samstagnachmittag mit Einsatzkräften in der Friedrichshagener Straße vor Ort und bestätigte, dass sich wenige Menschen in dem Gebäude und rund 20 außerhalb aufhielten.

Ein Polizeisprecher erklärte, dass die Einsatzleitung Kontakt mit dem Bezirk Treptow-Köpenick aufgenommen habe, der wohl der Eigentümer des Gebäudes sei. Auf der Straße vor der Schule wurde gegen 15.00 Uhr auch eine Kundgebung angemeldet, an der wenig später etwa 40 Menschen teilnahmen. 

In einem auf Twitter veröffentlichten Schreiben fordern die Besetzer «selbstverwaltete Freiräume für Jugendliche, die die Möglichkeit bieten, abseits von struktureller Gewalt und kapitalistischer Leistungsgesellschaft einen Safe-Space zu schaffen». 

Zum weiteren Vorgehen der Polizei konnte der Sprecher noch keine Angaben machen, das hänge auch vom Bezirk ab. 

 

[update, 24.8.]

Jugendliche besetzen leerstehende Musikschule

Eine Gruppe Jugendlicher hat am Samstag eine ehemalige Musikschule in Köpenick besetzt. Sie forderten mehr Rückzugsräume für junge Menschen. Am Abend griff die Polizei ein.

Berlin (dpa/bb) - Die Berliner Polizei hat am Wochenende eine leerstehende Musikschule in Berlin-Köpenick geräumt, nachdem diese von Jugendlichen besetzt worden war. Einsatzkräfte hätten die Besetzer am frühen Samstagabend in Polizeigewahrsam genommen, erklärte ein Sprecher am Sonntag. Eine Gruppe Jugendlicher hatte die alte Musikschule in der Friedrichshagener Straße am Samstagmorgen aus Protest gegen schwindende Rückzugsräume besetzt. Am Samstagnachmittag hielten sich laut Polizei knapp zehn Menschen in dem ehemaligen Schulgebäude und etwa 20 weitere auf dem Gelände auf.

In einem auf Twitter veröffentlichten Schreiben forderten die Besetzer «selbstverwaltete Freiräume für Jugendliche, die die Möglichkeit bieten, abseits von struktureller Gewalt und kapitalistischer Leistungsgesellschaft einen Safe-Space zu schaffen».

Die Polizei war ab dem Nachmittag mit Einsatzkräften vor Ort und beriet mit dem Bezirk in seiner Funktion als Eigentümer des Gebäudes über das weitere Vorgehen. Gegen 18.30 Uhr wurde das Gelände dann geräumt. Ob dies in Abstimmung mit dem Bezirk geschah, konnte der Polizeisprecher am Sonntagvormittag nicht sagen.

Die jugendlichen Besetzer kritisierten am Sonntagmorgen in einer Pressemitteilung den Bezirk Treptow-Köpenick, der gezeigt habe, «was er von selbstverwalteten Jugendräumen hält, die sich klar gegen jegliche Formen von Diskriminierung positionieren». Ihr Ziel sei eine Zwischennutzung der Räume gewesen. Die Zeit des Leerstands hätte mit vielfältiger Kiezkultur überbrückt werden können. «Wir sind wütend, dass unseren Forderungen nach alternativen Jugendzentren kein Raum gegeben wird. Wir werden weiter für die Existenz unserer Freiräume kämpfen und nicht zusehen, wie die rot-rot-grüne Regierung uns nach und nach die Rückzugsräume nimmt», so die Besetzer in ihrer Mitteilung.

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