Hauptrubrik
Banner Full-Size

oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

Publikationsdatum
Body

Bonn: Beethovenfest kann trotz Opernbrand planmäßig beginnen +++ Heiner Goebbels «Eislermaterial» beim Kunstfest Weimar +++ Gewandhausorchester begeistert in Athen +++ Wieck: «DarßClassicOpen» ab Freitag +++ Hoppergarten: Aus für Klassik Open Air in Hoppegarten


Bonn: Beethovenfest kann trotz Opernbrand planmäßig beginnen
Bonn (ddp-nrw). Trotz des Brandes der Bonner Oper kann das für Mitte September geplante Beethovenfest wahrscheinlich wie geplant beginnen. Auch die neue Spielzeit der Oper sei nicht gefährdet, wie die Stadt Bonn am Dienstag mitteilte. Sicherheitshalber wurde für den Auftakt des Beethovenfestes am 8. September jedoch die nahe gelegene Beethovenhalle reserviert.
Durch das Feuer am Montag sei die Bausubstanz und die Statik des Gebäudes nicht gefährdet. Dies hätten die Untersuchungen eines Gutachters ergeben. Allerdings habe der Brand starke Schäden am Bühnenturm und dem Dach verursacht. Brandursache waren vermutlich Schweißarbeiten.

Heiner Goebbels «Eislermaterial» beim Kunstfest Weimar
Weimar (ddp-lth). Heiner Goebbels\' Komposition «Eislermaterial» erlebt am Mittwoch seine Kunstfest-Premiere in Weimar. In dem 1998 in München uraufgeführten szenischen Konzert verarbeitete Goebbels, der als einer der wichtigsten Komponisten und Theatermacher der Gegenwart gilt, Werke von Hanns Eisler (1898-1962). Eisler sei wahrscheinlich einer der verkanntesten Komponisten des 20. Jahrhunderts, sagte Goebbels in Weimar. Er bezog sich damit auf «eine diffuse Abwehr», die dem Stück nach Worten von Kunstfest-Intendantin Nike Wagner in Weimar entgegenschlägt.
«Eislermaterial» stehe durchaus im Kontext des Kunstfest-Mottos «Heimweh», was jedoch nicht als Heimweh nach dem Sozialismus zu verstehen sei, sondern als ein Blick zurück auf eine Utopie. Er habe Eisler schon in den 70er Jahren für sich entdeckt «als einen ganz großen Komponisten, der die Wirklichkeit nicht beschönigt, niemandem nach dem Mund geredet und auf die Realität reagiert hat», betonte Goebbels. In seinem «Eislermaterial» gehe es um Heimweh absolut, aber auch um solches auf Reisen, immerhin habe der Komponist während der Zeit des Nationalsozialismus emigrieren müssen.
Goebbels verarbeitet in seinem Werk kämpferische wie eher melancholische Lieder aus der Zeit Eislers im Exils, aber auch Teile aus Orchesterstücken und Kammermusikwerken. Insgesamt finden sich in dem Programm Teile aus 21 Eisler-Kompositionen, darunter auch «Vier Wiegenlieder für Arbeitermütter», in denen Eisler Schubert-Lieder zitiert, die «Ballade vom zerrissenen Rock», das Kriegslied «Großvater Stöffel» sowie das Lied «Über den Selbstmord». Während «Anmut sparet nicht noch Mühe» den Reigen eröffnet, stehe «Und endlich stirbt die Sehnsucht doch» am Ende für ein Heimweh, das sich bewusst sei, dass dieses Heim keines war und wohl nie eines sein
werde.
Das «Eislermaterial» kommt in der Interpretation des «Ensemble Modern» aus Frankfurt am Main auf die Bühne des Deutschen Nationaltheater Weimar. Als Sänger ist der Schauspieler Josef Bierbichler zu erleben. Wenn dieser fast im Falsett, leise, zart und zerbrechlich singe, krächze und improvisiere, gehe das unter die Haut, wirke zutiefst anrührend und sei zugleich von großer Ferne und Distanz, betonte Goebbels, der auch Regie führte.
http://www.kunstfest-weimar.de

Gewandhausorchester begeistert in Athen
Athen (ddp). Vor antiker Kulisse hat das Leipziger
Gewandhausorchester am Montagabend in der Olympiastadt Athen mehr als 4.200 Zuschauer begeistert. Im Amphitheater «Odeon Herodes Atticus» direkt unterhalb der Akropolis erklangen unter Leitung von Gewandhauskapellmeister Herbert Blomstedt die erste Sinfonie und das Violinkonzert D-Dur op. 77 von Johannes Brahms (1833-1897). Solist war der Grieche Leonidas Kavakos. Das Konzert des Gewandhausorchesters war Teil des alljährlich stattfindenden «Hellenic Festivals».
Das Konzert sollte ursprünglich auf Leipzig als Bewerberstadt für die Olympischen Spiele 2012 aufmerksam machen. Nach dem Olympia-Aus der Stadt am 18. Mai stand nach den Worten von Stadtsprecherin Kerstin Kirmes offensives Stadtmarketing im Mittelpunkt der Konzertreise. Die Olympischen Spiele seien eine hervorragende Plattform, um im Rahmen der Imagekampagne «Leipziger Freiheit» für Leipzig als ehrgeizige Stadt zu werben. «Ein wunderbar aufgelegtes Orchester in grandioser Atmosphäre ist für Leipzig eine Werbung par excellence», sagte Oberbürgermeister Wolfgang Tiefensee (SPD) nach dem Konzert.

Wieck: «DarßClassicOpen» ab Freitag
Wieck (ddp-nrd). Mit Klassiknächten, Open-Air-Theater und Winter-Ballett will der Darß sich einen Namen als Kulturinsel an der Ostseeküste machen. Am Freitag ist Auftakt der prominent besetzten Veranstaltungsreihe «darßclassics», wie die Veranstalter am Montag mitteilten. An sechs aufeinander folgenden Kulturabenden im Alten Hafen von Wieck gibt es Konzerte und Lesungen. Gäste sind unter anderem die Schauspieler Gudrun Landgrebe und Friedrich von Thun sowie die Sänger Angelika Weiz und Dirk Michaelis.
Höhepunkt der «DarßClassicNights» ist am 31. August die Aufführung von Edvard Griegs «Peer Gynt» mit Auszügen aus Henrik Ibsens gleichnamigen Schauspiel, gesprochen von Thun. Landgrebe gastiert bereits am Samstag mit einer Lesung aus Goethes Liebesbriefen. Begleitet werden beide Schauspieler vom German Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Markus Huber.
Über das Jahr verteilt sind auf dem Darß vier Veranstaltungsblöcke mit jeweils mehreren Vorstellungen geplant. Nach den Klassiknächten steht zum Jahreswechsel der «DarßWinterZirkus» auf dem Programm, eine Mischung aus Ballett, Artistik, Akrobatik und Musik. Zu Beginn des Sommers 2005 sind ein einwöchiges «DarßGauklerFest» sowie die «DarßClassicOpen» eingeplant, zwei Openair-Veranstaltungen mit Musik und Kunst.
http://www.darss-classics.de

Hoppegarten: Aus für Klassik Open Air
Hoppegarten (ddp-lbg). Die beliebte Konzertreihe «Klassik Open Air» auf der Galopprennbahn Hoppegarten wird es künftig nicht mehr geben. Obwohl das Programm für das nächste Jahr bereits feststand, hat sich der Verein Musikpodium Neuenhagen Hoppegarten als Veranstalter entschlossen, die Reihe für «2005 und die weitere Zukunft einzustellen», sagte Vereinschef Ortwin Schubert der «Märkischen Oderzeitung» (Dienstagausgabe).
Mit dem geplanten Umbau der Haupttribüne der Galopprennbahn gingen «der einmalige Charakter» und zugleich die finanzielle Basis der Konzerte verloren, sagte Schubert zur Begründung. Deshalb habe der Verein «mit größtem Bedauern» entschieden, die Reihe einzustellen.
Die Saison im Sommer 2005 wäre die 20. auf der Galopprennbahn gewesen. Geplant waren vier Veranstaltungen, für die dem Musikpodium bereits zahlreiche Kartenvorbestellungen vorlagen. Der Vorverkauf sollte in dieser Woche beginnen. Viele Besucher vor allem aus Ostbrandenburg und Berlin hatten in der «Philharmonie im Grünen» unvergessliche Erlebnisse gehabt - 18 000 allein in diesem Jahr.
Musikgenre